Auf Wiedersehen Pantanal

Nun war der letzte Tag angebrochen und somit nur noch eine Tour im Programm: Safari bei Tag. Was soll ich sagen… wir fuhren wieder auf der einzigen Strasse im Pantanal, wieder mit einem lautem Jeep, wieder kein Tier ausser Kaimane in Sicht. Dieses mal fuhren wir allerdings oh Wunder etwas weiter als in der Nacht und liefen dann sogar noch ein Stück, aber dennoch kein weiteres Tier in Sicht.
Gegen 11 waren wir wieder im Camp, 13:30uhr holte mich mein Fahrer ab um mich zu der einen Touri auf- und abladestation zu bringen. Da wir wieder mit dem lauten alten Jeep fuhren (auf der Ladefläche sind zwei lange Biertischsitzreihen angebracht) dachte ich so: na wenn die Schrottschese mal nicht liegen bleibt. Ich hab oben gesessen, allein. Der Fahrtwind war sehr angenehm bei dem heissen Wetter, ich hatte nur mittendrin mal die Befürchtung, wenn jetzt einer der riesen Steine hochschiesst hast du ein Problem. Passierte zum Glück nicht. Dafür ging während der Fahrt auf einmal der Motor aus und wir rollten zum Stehen. Der Fahrer stieg aus, Motorhaube auf, viel wissend hineinschauen, hier mal drehen, da mal klopfen, noch mal versuchen….sprang wieder an. Das der Motor ausging auf der fahrt passierte ungefähr 8-10 mal. Ich wieder… ok hier ists nicht schlimm kommt alle 5minuten ein anderes Auto vorbei und dein Flug geht erst übermorgen…alles tutti. Aber irgendwann hatte der Fahrer den Trick raus und ich schaffte es zum Abholpunkt.

Ich lernte jetzt kennen wie in Brasilien Auto gefahren wird. Wer mich schon mal als Beifahrer genießen durfte (zum Glück hatten nur wenige von euch bisher das vergnügen) weiss dass ich unter die 20% der schrecklichsten Beifahrer gehöre. Das fängt mit besserwisserischen komentaren an wie : “ da kommt was oder die ampel ist rot“, über mitbremsen und „heeeee haaaa ohhh“ bis hin zu permanenten Schreckanfällen. Das Philipp mich noch nicht aus dem Auto geworfen hat ist ein wahres Wunder. Nun ja ich sitze nun in diesem Van und kann genau sehen was sich da vor mir abspielt. Zweispurige Strasse, geht nur gerade aus und rechts und links eine art Seitenstreifen…eine gut ausgebaute Bundesstrasse eben. Interessant wirds wenn jemand langsamer fährt als der Rest (inkl wir). In Deutschland übeholt meist nur einer maximal zwei parallel…nicht so in Brasilien. Hier schert alles aus was meint es eilig zu haben. Auch wir. Wir sind zwar grad erst am Kettenende angelangt…egal raus da und überholen wer es verpasst hat rechtzeitig rauszufahren hat Pech gehabt. Zum Glück geschah das häufig wie einstudiert und es gab nur wenig Situationen in denen ich dachte es passiere was. Zum Glück fuhr unser Fahrer trotz dessen sehr sicher und somit war ich nicht relativ entspannt.
Nun ging es nach Campo Grande. Das ist die nächstgrössere Stadt und von hier sollte mein Flug nach Manaus gehen. Das Hostel war familiengeführt, vglw gross aber ohne viele Möbel. Die Familie wohnte mit im Haus. Das Hostel war erstaunlicher Weise in einer sehr vornehmen Gegend. Alle anderen Häuser waren grösser und nicht so abgewohnt. Um diese Häuser herum sind hohe aus metallstreben bestehende Zäune mit Elektrodraht on top und natürlich Kameras. Wie gesagt, dass meiner Hosts stach doch etwas heraus.
Das Hostel war ok, die Betten gut, es war sauber und ich hatte einen super Zimmergenossen. Er ist Brasilianer und Geschichtslehrer für Lateinamerika. Er betrieb Onlinekurse und hatte in Campo Grande eine Konferenz. Auch wenn unser beider englisch nicht hervorragend ist konnten wir uns doch recht lang unterhalten. Zum Beispiele hat es mich interessiert wie die Brasilianer zu den Portugiesen stehen. Da die Unabhängigkeit von Brasilien ohne Blutvergießen geschah, verstehen sich die Völker. Die Brasilianer machen sich über Portugiesen lustig, angeblich gehen 80% der brasilianischen Witze auf das Konto der Portugiesen. Ich hab nix dagegen 😉
Der Tag endete mit dem Versuch eine Pizza zu bestellen und dann mit leerem Magen ins Bett zu kriechen.

Highlight:
Autofahren auf brasilianisch

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