Godbye Leticia, hello Cartagena

Um 8 uhr wollte sich unsere Truppe vom vergangenen Abend treffen um gemeinsam an den Fluss zum Baden zu fahren. Ich wollte mir das wenigstens mal ansehen. Seit dem ich das mit dem Saugwurm weiss, kann ich in diesen Gewässern nicht baden gehen. Die anderen tummeln sich alle in süsser Unwissenheit. Nach einem kurzen Frühstück mit Tyran und ihrem Kumpel zu zwei Maniokpfannkuchen und Ei liefen wir in einer halbe Stunde in der Sonne zu dem Fluss. Dahinfliesen war also Dauerbeschäftigung.
Mhh wie sag ichs am besten…es handelte sich um ein an einer Kurve des langsam fliessenden Flusses durch Menschen plattgetretene Badestelle. Nicht besonders schön. Da das Wasser der Flüsse im Amazonas nicht hell sonder dunkel und trüb ist, verführt das mich verwöhntes Kleinstadtkind nicht so sehr zum Baden. Die anderen genossen es.
Tyran meinte der Schlamm hätte eine gute Wirkung auf die Haut und so lies ich mir das Gesicht mit Schlamm einreiben und lief dort etwas im Schatten herum. Gegen 12 uhr machte ich mich zurück zum Hostel, wusch mein Gesicht sauber und wartete auf den Bus zum Flughafen.
Der Flughafen ist super klein. Mit mehr als Souveniers kaufen, nen Kaffeetrinken und aufs Klo gehen kann man dort seine Wartzeit nicht vertreiben. Nach der Securitykontrolle hiess es warten. Wir flogen mit einer halben Stunde Verspätung los. Ich hatte etwas bammel bzgl meines Anschlusses in Bogota, aber hat alles geklappt. Die Flugzeuge von Avianca haben sogar Entertainment. Ihr kommt nie drauf, man kann da sogar Spiele spielen wie zum Beispiel … Tetris! AHHH! Das habe ich das letzte Mal gespielt als ich 14 war. Ich erwähne nicht, dass ich gleich mal den Highscore geknackt habe *hüstel*.
Die zwei Flüge waren übrigens meine bisher schlimmsten. Also für jemand normalen sicher auch nicht schlimm, für mich schon, bei beiden Flügen gab es, zum Glück nur kurzzeitig, heftige Schütteleien. Also ich musste jeweils laut aufquarken und hatte wirklich Schiss. Fliegen ist und bleibt nicht meine Lieblingsbeschäftigung.
Anders als in Brasilia stieg ich nicht mitten am Anschlussgate aus, sondern irgendwo. Ich fragte mich also wieder durch, stieg in einen Bus (natürlich ohne Aufschrift) und landete dann nach hoch und runter, fragen hier, gucken da am Anschlussgate.
Nach dem zweiten halben Herzinfarkt im Flieger landete ich in Cartagena. Mit dem unwohlen Gefühl ein Taxi nehmen zu müssen, welches mich gegebenfalls ausraubt oder schlimmstenfalls express entführt, aber nix, es gab eine offizielle Taxiticketstelle. Hier sagt man der netten Dame hinter Glas wo man hin möchte und erhält eine Art Kassenbon und zeigt diesen dem Fahrer. Darauf steht auch der Preis, also wird man auch nicht wie in Rom abgezockt. Die Fahrer sind zudem autorisiert und somit sicher.
Ich hatte kein Zimmer reserviert und hatte nur zwei Adressen herausgesucht. Beide Hostels waren restlos ausgebucht. F***.. Aber wie immer ist fragen der Schlüssel zum Ziel. Also fragte ich im zweiten Hostel ob sie nicht eins kenne wo ich hin könnte und sie schickte mich nur um die Ecke. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Cartagena das Hostelmekka schlecht hin ist. Das Hostel war gut: Sauber, dicke Matratzen und schon wieder ein 8 Bettzimmer für mich allein. Wenn man allein in einem Zimmer ist denkt man, ok warum bin ich hier allein? Kakalaken? Zu teuer? Bauarbeiten ? Aber nix dergleichen, alle anderen Zimmer waren nur schon voll.
Es gibt auch hier eine Gemeinschaftsküche und einen Innenhof zum draussen sitzen und quatschen. Es war zwar schon 21 uhr, aber ich wollte noch die Gegend erkunden und nicht im Zimmer Zeit verschwenden.
Mein erster Eindruck war super! Alles voll schick, kolonialstil mit Holzbalkons und Blumen und gaanz vielen Backbackern. Ich schlenderte voller guter Laune durch die Gassen und starrte und staunte die Häuserfadaden entlang. Mega gemütliche Restaurants, Hostels die aussehen wie 4Sterne Hostels, Bars, Kirchen, Plätze. Ich freute mich sehr darauf das Ganze dann am Tag zu sehen.
Was ich gelernt habe:
Die Dinge klären sich immer irgendwie
eine Alternative muss nicht schlechter sein
Ich hab Tetris noch voll drauf

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