Aufbruch nach Peru

Heute hoffentlich letzter Tag in Ecuador. Erneut spuhlten wir unser Programm ab: Ausschlafen, Frühstücken, Einkaufen, Sachen packen, auschecken. Dann das neue Hostel in Mancora buchen. Philipp hat leider eine Nacht zu früh gebucht, so dass wir die nette Hostelfrau erneut fragen mussten, ob sie für uns dort anrufen könne. Sie tat es, kein Problem.
Wir hingen dann die restlichen Stunden bis um 21 Uhr aufgrund des anhaltenden Regens im Hostel. Keine Lust auf nasse Sachen am Tag der Abreise. 20:45 Uhr nachdem wir Stullen geschmiert und Abendbrot gemacht haben, liesen wir uns ein Taxi zum Terminal rufen.
Dort fanden wir unseren Bus recht schnell, Nr. 42 Azulay. Der Bus sah neu aus und der Busfahrer kompetent. Neben uns standen zwei Männer offensichlich betrunken. „Lass sie nicht hinter uns sitzen“. Der Beifahrer, der das Gepäck verstauen sollte stellte sich etwas unveständlich an, so dass wir zwei mal um den Bus samt Gepäck liefen bis er unser Gepäck endlich verstaute.
Wir hatten noch zwei Zigarettenlängen Zeit und liefen etwas im Terminal herum. Dort fanden wir in einem kleinen Raum drei Automaten auf denen Alcotestico stand. Mhh sind das Alkoholtester? Genau so war es. Wir hatten das Glück, dass gerade ein Busfahrer kam, sich dort anmeldete, ein paar Angaben machte, seinen Finger auf den Abdruckscanner legte und kräftig in das dafür vorgesehene Stäbchen bustete … warten.. alles ok. Coool, fanden wir…im zweiten Schritt…schade, dass es dem scheinbar bedurfte.
Kurz vor halb zehn nahmen wir unsere Plätze ein und fuhren pünktlich los. Unsere Busfahrer fuhr einen zügigen Reifen. Wenn man nichts nach vorn sieht, ist das etwas gruslig, aber man muss sich daran gewöhnen und dem ganzen etwas vertrauen sonst macht man sich verrückt. Philipp konnte leider nicht schlafen und saß mit Kopfhören in den Ohren aufrecht neben mir und weckte mich als wir gegen 1:00Uhr an der Grenze zu Peru ankamen. Zunächst hielten wir am Zoll, hier wurden die Gepäckstücke gedrückt und zum Teil herausgefischt und die Besitzer dazu befragt. Philipps Rucksack wurde ebenfalls gedrückt, beklopft und dann vernachlässigt. Alle wieder rein in den Bus und 5meter weiter wieder aussteigen und in der Reihe entlang des Gebäudes zur Migrationsbehörde anstellen. Das schöne hier ist, man stellt sich einmal an, um an einem der zwei Schalter der ecuadorianischen Ausreisebehörde auzureisen und macht dann drei Schritte zum Schalter der peruanischen Einreisebehörde. Leider dauerte der ganze Spaß – trotzdessen wir nachts dort waren geschlagene 2,5 h. Wir wollten gar nicht wissen, was hier erst am Tag los war. 2 Schalter…bei unserer Einreise waren 6 Schalter besetzt und es dauerte 2,5h..das kann man mal hochrechnen…holla. Unser Busfahrer machte währenddessen ein Schläfchen und als alle ihre Formalitäten geklärt hatten gings weiter. Ich schlief sofort wieder ein, da ab jetzt die Panamerica gerade verlief und nicht Rechts- und Linkskurven uns im Bus entsprechend herumschleudern liesen.
5:30Uhr „Hase, ich glaube wir sind da“ hörte ich Philipp sagen. Ein verschlafenes „ok“. Wir waren die einzigen, die Mancora als Ziel auserwählten. Wir schnappten unsere Sachen und stiegen aus. Hier erwarteten uns bereits die Rickschafahrer um uns für 300meter 2$ abzuknöpfen.
Am Eingang zum Kon Tiki hies es, Berg hoch mit Sack und Pack. Dort war zum Glück jemand da. Ein kleiner peruanischer Mann begrüsste uns und holte den Hausherren: ein schweizer Auswanderer. Wir hatten Glück und konnten nach der Eintragung ins Hostelbuch gleich unser Zimmer beziehen. Es war einfach, das Bett gross und (etwas zu) hart aber sauber. Wir entschlossen uns dazu noch ein paar Stündchen zu schlafen. Während die Sonne den Tag erwärmte und die Stadt erwachte, holten wir unsere versäumten Träume nach. Gegen 11 uhr erwachten auch wir wieder.
Aus dem Fenster hatten wir eine schöne Sicht über die Häuser, den Strand und das blaue Meer. Wir geniessten die Sonne, dass warme Klima und unsere Palmendachhütte. Irgendwann ersuchte uns der Hunger. Da wir in Cuenca alles aufgebraucht hatten, und uns der Schweizer mitteilte, dass sie Gemeinschaftküch nicht benutzbar sei, sind wir hinunter in die Stadt. Vorher kurz bei Tripadviser geschaut: Cafe de Mundo wurde zum Ziel. Dazu muss man sagen, unser Hostel bestehend aus mehreren Häusern liegt auf einem Berg direkt hinter der Stadt, eigentlich trohnt es eher. Man kann von dort auf die Panamerika, die Hauptstrasse der Stadt, blicken und wenn man von unten nach oben schaut sieht man das Haupthaus.
Am Ende des staubigen mehr oder minder betonierten Weges bergab, durch eine zwielichtige, katzenbesetzte Hinterhofgasse, nach links auf die Panamerika. Doch bevor man den Hunger stillen kann bedarf es neuem Geld. Wir hätten zwar in US Dollar bezahlen können, aber damit kommt man immer schlechter weg. Wir suchten einen Automaten und fanden nach einem ersten Fehlversuch an einem nationalen auch einen internationalen Atm. Da dieser nur sagte, dass wir gebühren zahlen müssen aber nicht in welcher Höhe, hoffen wir jetzt mal auf keine all zu schockierende zukünftige Überraschung. Von hier aus gings vorbei an Restaurants, Touranbietern, Hostels und Souveniershops bis fast ans Ende der Stadt. Das Cafe del Mundo war nett eingerichtet, aber die Stühle hatten Massagefunktion (die Streben drückten punktuell eher wenig angenehm in den Rücken und Gesäss). Philipp bestellte 2 Ciabatta Brötchen, selbstgemachte Marmelade, Butter und scrabbelt Eggs mit Knobi, sowas wie Petersilie, und Queso. Ich hatte ein Käse und Schinken Omlett mit ebenfalls Chiabatta. Das Chiabtta war warm und selbstgemacht, lecker. Sie kochen hier oft mit Knoblauchöl…das ist wirklich gut und gibt dem Essen besonderen Pfiff.
Wohl gesättigt bummelten wir durch die wenigen Gassen und Strassen des kleinen Ortes. Ein kurzer Blick an den Strand und dann zum Minimarkt um ein zwei Sachen fürs Frühstück und Abendbrot einzukaufen.
Irgendwie wurde es dann auch schon dunkel. Wir gingen zurück zur Residenz und schauten uns den Sonnenuntergang an. Dann kochten wir einfache Nudeln und Tomasosse, denn scheinbar hatte der Schweizer mitleid mit den Deutschen und organisierte eine Kochstelle und das Waschbecken. Super. Wir aßen auf den Bänken mit Blick auf die Stadt und das Meer. Es war wirklich schön.
Ich dachte ja erst, es wird nach den Kranktagen in Cuenca langweilig, aber wir genossen einfach das schöne Wetter, das Meer und die chillige Atmosphäre, die dieser kleine Ort ausmacht.
Da Mancora den Ruf geniesst eine Partystadt zu sein, wollten wir uns ebenfalls ins Getümmel stürzen und das Nationalgetränk Perus versuchen: Pisco Sour. Wir kletterten erneut hinab und suchten uns eine nette Bar. Auf dem Weg dorthin fragten uns mehrerer Taxifahrer immer wieder das gleiche: Taxi? …Weed?…Cokaina? Öhhmm nö! Wir haben bereits davon gelesen und Philipp war schon etwas traurig darüber, dass er noch nicht gefragt wurde. Jetzt war er glücklich und wir lachten uns eins über die Absordität. Wir setzten uns in eine Bar in dem einer der Bedienungen scheinbar das Angebot der Taxis angenommen hatte. Wir bestellten einen Pisco Sour Classic und einen Maracuya Sour. Der Classic schmeckte wie Caipi leicht säuerlicher und der Maracuya war etwas süsser und genauso lecker. Danach bestellten wir noch einen mit Mango und einen Chilcaño de fresa. Auch gut. Hätten wir mehr als 50Sol dabei gehabt hätten wir vll noch mehr versucht. Da aber das Geld alle und die doch recht gut gestärkten Cocktails ihre Wirkung zeigten, sind wir zurück ins Hostel. Wir setzten uns noch kurz in die Liegestühle vor unseren Eingang und quatschten. Gegen Mitternacht holte uns die Müdigkeit und wir schliefen trotz remi demmi Musik aus der Stadt ein.

Highlight
Peruanische Grenze
Unmoralisches Angebot
Pisco Sour
Endlich wieder Sonne

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