Cuenca: Krank

Tag 1: Heute mogen meinte Philipp schon, dass er ein Katzen im Hals spührt. Wir dachten allerding es wird nur eine Erkältung, deshalb organisierten wir unsere Reise nach Peru, packten unsere Sachen zusammen, kauften Lebensmittel für die Reise und checkten aus. Zur Abwechslung gönnten wir uns in einem absoluten reiche-Gringo-Restaurant einen Burger. Gegen späten Nachmittag wurde es allerdings schlimmer mit Philipps Hals und wir messten gegen Abend Fieber. Leider zeigte die Anzeige 37.1 Grad, er fühlte sich schlapp und kaputt, so entschlossen wir uns doch nicht zu fahren. Ich musste daraufhin schnell zurück zum Terminal um das zuvor gekaufte Ticket zu tauschen, zunächst auf in zwei Tagen. Das hat zum Glück gut geklappt. Das Mädel vom Hostel rief für mich vorher an.
Abends schlürften wir dann nur noch im Hostel herum, machten was zu essen und lagen im Bett herum.
Tag 2: Am nächsten Morgen hatte Philipp schon über 37.3 Grad und starke Schluckbeschwerden. Also blieb uns nichts übrig als einen Arzt aufindig zu machen. Um eine mögliche Rückzahlung der Arztkosten zu gewährleisten, rief ich bei der Allianz an. Die nette Dame vom Callcenter aus dem Ostblock Europas sagte mir, sie könne nur Ärzte benennen nicht jedoch eine Empfehlung geben. Also suchten wir uns selbst empfohlene Anlaufstellen vom deutschen Konsulat. Ich liebe das Internet! Herr Dr. Martinez Borrero stand ganz oben auf der Liste und unabhängig davon empfahl uns auch die Chefin des Hostels genau diesen Arzt. Sie sagte sie könne für uns einen Termin machen. Sie war unglaublich nett. Leider war dieser erst 12:30Uhr. Also mussten wir noch den halben Tag ausharren. Kurz vor 12 Uhr hielten wir ein Taxi zur benannten Adresse an. Wir standen schon direkt am Eingang, doch war dieser etwas versteckt und wir haben es mit den Adressangaben noch nicht ganz raus. Calle Soundso Nummer 3-40 und Strasse Soundso. Ja wo denn nun genau und was ist 3-40 für eine Angabe. Die drei steht für den Block und die Hausnummer, aber wieso dann noch die Angabe der zweiten Strasse. Nach einigen Fragen von einer Unwissenden fanden wir es dann doch von allein. Wir liefen die Treppen in einem Mehrparteienhaus hoch und warteten vor der Tür. Hier gab es sechs Stühle, alle leer. Es gab keine Anmeldung in dem Sinne nur eine Frau, die in einer Daunenjacke im Hinterzimmer saß und auf einem Ipad etwas laß und uns auf die Plätze ausserhalb der Wihnung verweiste. Keine Frage nach dem Namen nix. Wir setzten uns und warteten. Dann kam jemand heraus und die Leute, die im Innenraum warteten gingen ins Besprechungszimmer und wir rückten auf. Nun sassen wir in einem Raum der unordentlich und mit alten Möbeln belegt war. In der Vitrine neben uns standen alte verstaubte Ordner,lagen jede Menge aufgerollte Fahnen und Klimbim. Der Schreibtisch in dem Zimmer war ebenfalls voll mit Papier, Schreibtischzubehör, Zeitschriften, Blöcken etc. Auf einem offenen Notizbuch meine ich gelesen zu haben: „12:00Uhr Gringo, 12:30Uhr Gringo, 12:40 Uhr irgendein Name“. Da vor uns auch weisse waren, könnte es wirklich so gewesen sein. Namen sind doch nur Schall und Rauch.
Als die Patienten vor uns aus dem Besprechungsraum traten waren wir an der Reihe. Ein riesiger Apple PC starrte uns entgegen. Herr Borrero enschuldigte sich für die Verspätung und nahm sich uns an. Er ist um die 60, weiss-schwarze Haare,schlank mit Brille und ernstem aber freundlichem Gesicht, mit weissem Kittel wie es sich gehört. Er schien kein Ecuadorianer zu sein. Er sprach perfektes Englisch, wirkte nett und ruhig. „Wie heissen Sie, woher sind Sie, wann wurden Sie geboren, wie lange reisen Sie schon, wo genau waren Sie, was kann ich für Sie tun?“ Das machte Eindruck. Er fragte wo wir waren um auszuschliessen, dass wir uns mit einer Tropenkrankheit angesteckt haben. Philipp erklärte was los war und der Herr Doctor maß Puls und Blutdruck, hörte Brust und Rücken ab und sah sich per Lampenapp Philipps Mandeln an. Wie auch ich schon wusste: Diagnose Angina. Er gab uns Antipiotika und sagte mit Kamille gurgeln. Küssen verboten, da sehr ansteckend. Sehr nett war, dass er uns anbot auf seine Mailadresse zu schreiben, sollte noch etwas sein.
Wir zahlten 35$ und gingen zurück zum Hostel. Bettruhe.
Leider trafen sich ausgerechnet heute zwei Mädels und zwei Jungs aus den Niederlanden und sassen auf den Sofas direkt vor unserem Zimmer. Es trifft sie keine Schuld, dass wir um 18Uhr schlafen wollten und die Fenster nur aus einer dünnen Glasscheibe bestehen. Aber sie waren mega laut. Ich kann wirklich fast immer schlafen, aber das late Sprechen lies es dieses Mal nicht zu. Leider quatschten sie noch bis 24 Uhr.
Tag 3: Am nächsten Morgen hatte Philipp schon 38Grad Fieber und die Mandeln waren weisser als am Vortag. Ich machte mir Sorgen ob die Antipiotika wirken und schrieb Herrn Doc eine Mail. Er meinte wir sollen noch 24h nach der Antipiotikaeinnahme warten und später Rückmeldung geben. Tatsächlich ging es Philipp am Nachmittag besser. Wir blieben hauptsächlich mich im Bett, ich schrieb Blog, Philipp schlief oder spielte ein bisschen App. Wir taten was man auch zu Hause tut, wenn man krank ist…absitzen und widerlichen Kamillentee trinken.
Tag 4: Es ging Philipp zusehens besser und das Fieber sank. Wir beschlossen das Fahrtticket auf Donnerstag (nochmals in zwei Tagen) zu verschieben. Der Doc sagte zwar Mittwoch sei ok, aber wir wollten sicher gehen und waren froh hier einen kompetenten Arzt zu haben, sollte doch noch etwas dazwischen kommen. Also ich noch einmal zum Terminal. Dieses Mal konnte ich allein sagen was ich wollte und die nette Ticketfrau änderte erneut unsere Busabfahrt nach Mancora, Peru auf Donnerstag 06.10.2016.
Ich kaufte noch einmal Essen für zwei Tage im Hipermercado ein. Im übrigen muss man hier das Gemüse und Obst von einem Mitarbeiter abwiegen und etikettieren lassen. Leider packen sie dabei jedes einzelne Stück in einen Plastikbeutel um darauf das Etikett zu kleben. Dabei wird ignoriert, dass man keinen Bolsa möchte. Aber jetzt wollte ich nicht für die eine Zwiebel, Mango, Papaya, 3Möhren jeweils einen Beutel und gestikulierte, dass er das Etikett direkt aufkleben soll. Er rollte mit den Augen tat mir aber den Gefallen. Danach beklebte er direkt mein Obst oder Gemüse. Der Rest des Tages blieb ohne Ereignisse. Ausruhen eben.
Tag 5: Schlafen bis 10Uhr. Frühstücken und Plan fürs Essen schmieden. Philipp fühlte sich recht gut und das Fieber lag nur noch bei 36.8Grad. Wir kauften im Hipermercado eine Sonnenbrille für mich, da sie nur 2,50$ kostete und ich meine mal wieder verloren hatte und ein zwei Kleinigkeiten. In der Famarcia kauften wir teuer Ipos und Halstabletten nach und holten noch etwas Geld am Automaten. Zurück assen wir fertige Pancakes die nicht gut waren und versuchten Bilder zu sichern. Aufgrund der schlechten Internetverbindung war dies leider nicht möglich. Bis zum Abend verdrödelten wir die Zeit mit unseren Handys. Da auch das Wetternicht doll war, konnten wit leider auch keinen kleinen Spaziergang unternehmen.

Highlight
In Ecuador zum Arzt

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