Es war wieder einmal herrlichstes Wetter. Die Sonne schien, der Himmel war blau und die Wolken schneeweiss. Wir gingen zum Frühstücken. Es gab Joghurt und Schokoflakes und (alte) Brötchen und Kaffee, Obst und Eier. Es dauerte etwas bis uns die alte Dame des Hauses alles poe a poe auf den Tisch stellte. Mittendrin fing auch die Familie an zu essen. Es wurde Maniok und Schweinefleisch gereicht und es kam noch ein Teller Käse und Brötchen auf den Tisch…morgens um 9:00Uhr!!
Wohl gesättigt packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach Insivili. Der Weg ging erst die Strasse entlang und dann rechts ab. Wir liefen einen breiten Wanderweg entlang auf dem uns einige Leute mit ihren Kühen und Schafen entgegen kamen. Alle waren sehr nett und und zeigten uns immer den Weg. Sie waren es gewohnt, dass die Weissen hier entlang laufen und immer nur ein Ziel haben. Somit zeigten sie jedem auch ungefragt den Weg. Dann liefen wir an einen kleinen Fluss entlang bis wir an einen dicken Baumstamm kamen der als Brücke diente. Ich denk ja immer man soll sich nicht so haben, aber als ich dann darüber laufen musste war mir schon etwas unwohl. Es war nicht super hoch und der Stamm breit aber die Psyche steht einem da doch ganz schön im Weg. Hier machten wir eine kleine Pause. Zu Banane, geschmiertem Toast mit dieser nicht mehr sehen könnenden Pollowurst und Käse. Hier holte uns kurzzeitig ein französisches Pärchen ein. Wir quatschten eine ganze Weile und trennten uns dann wieder. Die Wege gingen schmal an den Bergen entlang. Immer höher und höher, aber oft so schleichend, dass man kaum mitbekam wie hoch man bereits ist. Wir hatten oft die Aussicht auf das Tal indem der Fluss sich seine Bahn schlengelte. Vorbei an Wiesen und ab und an sandigen sehr engen Wegen, gesäumt rechts und links von Fels.
Irgendwann windete sich der Weg an einem Grundstück entlang, welches vier bis fünf Hunde meinten verteidigen zu müssen. Das war leider nicht so schön. Ich konnte einfach vorbei gehen. Bisher hatten wir keine schlechte Erfahrung mit streunernden Hunden gemacht, deshalb war ich recht entspannt. Nur als ich mich umdrehte hatte Philipp die Hunde kleffend vor sich und ging langsam rückwärts. Sie kamen so nahe, dass ich Angst hatte Philipp könnte gebissen werden. Ich hatte das Gefühl, dass man sie ansah mochten sie nicht, aber umdrehen barg die Gefahr angegriffen zu werden. Sie folgten uns eine ganze Weile und liessen sich nicht abbringen, kamen näher und näher. Es war echt gruslig. Zum Glück haben sie irgendwann von uns abgelassen und wir konnten weiter gehen. Wir kamen später an eine grosse grassbewachsene Ebene hoch über dem Tal. Es sah so unwirklich aus. Dahinter war einfach Schluss. Dann kamen wir wieder an einen kleinen Bach und ruhten uns aus. Nun war es auch nicht mehr weit. Nur noch einen breiten Landschaftsweg entlang und eine Anhöhe überwinden und schon sahen wir das Alpaka, welches vor unserem neuen Hostel graste. Yes, angekommen!
Wir bezogen unser Zimmer und setzten uns zu den Hosts auf die Terasse. Dort sass auch eine andere Deutsche, die uns von einer Lebensmittelvergiftung erzählte. Gut das wir oft kochen ;). Nach einem kurzen Spaziergang durch die 30 Seelengemeinschaft, an einem Friedhof und wenigen unspektakulären einfachen Bauernhäusern vorbei, duschten wir und warteten sehnsüchtig auf das Essen.
Wir setzten uns alle gemeinsam an zwei Tische und das Essen wurde wie zu Hause auf den Tisch gestellt und jeder konnte sich nehmen. Zu Beginn gab es Zuccinisuppe. Ich fande es hat nach Spinat geschmeckt. Dazu gab es selbstgebackenes Brot…ich hätte mich reinlegen können.
Der Hauptgang bestand aus einer Quiche mit Gehacktem und Kartoffeln und zum Nachtisch einen Bananenkuchen. Wir waren hinterher sowas von satt. Alle assen sich die Bäuche voll. Essen ist echt so ein Ding auf Reisen…entweder es ist gut, teuer und dann nie genug oder es ist billig, essbar und nicht genug. Es war herrlich sich mal richtig vollstopfen zu können. Im Anschluss sassen wir alle zusammen und quatschten bis zum zu Bett gehen. Es war wirklich ein sehr netter Abend. Ich quatschte mit zwei dänischen Mädels, die vor dem Studium die Reise machten und so viel zu erzählen hatten und Philipp quatschte viel mit einem Polen, der ebenfalls schon einige südamerikanische Länder besucht hatte.
Highlight:
Angriff von Hunden überstanden
Wunderschöne Wanderung durch die Anden
Richtig vollfuttern