Ankunft Huaraz

Wir nahmen dieses mal wieder einen Tagesbus. Philipp tut mir schon sehr leid, dass er im Bus nicht schlafen kann, deshalb wechseln wir immer mal. Wir verschliefen etwas und beeilten uns dann sehr mit Sachenpacken und frühstücken.
Es hat auf jeden Fall Vorteile, wenn man mit dem Taxifahrer vorher den Preis ausmacht. Er fährt dich nicht noch zehn Strassen durch die Stadt, obwohl du es eilig hast sondern nutzt jede erdenkliche Gasse um Meter oder Zeit zu sparen. So waren wir in 10Minuten am Linea Terminal. Wir konnten hier die Tickets am Tag zuvor online buchen und sparten uns so den doppelten Weg. Auch hier trafen wir erneut die Mädels, die mit uns schon nach Trujillo fuhren. Da sie uns erzählten, dass ChunChun langweilig war, waren wir erneut froh uns für die Tempel entschieden zu haben.
Wir mussten zunächst unsere Onlinetickets in richtige umtauschen. Das ging wie am Schnürchen, Namen gesagt und Ticket ausgehändigt ohne lange warten zu müssen, alles war vorbereitet. Als wir dann in den Bus einstiegen trauten wir unseren Augen kaum: schwarze lederne Sofasitze, die sich weit nach hinten stellen liesen…juchuuuu!! Einziges Manko, die Fenster waren beklebt so dass man nur wenig Aussicht hatte…aber wer will da meckern. Der Busbeifahrer machte uns noch den Film „Held von Berlin“ mit englischem untertitel an. Wir waren happy. Sonst interessiert das niemandem, dass du Spanisch eventuell nicht 100%ig verstehst. Die Gegend war sehr öde, trocken und karg. Grauweisser Sand überall, ab und an ein bisschen Meer aber nicht wirklich atemberaubendes.
wir kamen pünktlich kurz nach 18Uhr in Huaraz an. Leider hatten wir es vercheckt uns aufzuschreiben wo das Hostel liegt und vor allem wie es heisst. Wir konnten es bei Mapsme nicht finden, da es einen anderen Namen hier hatte. Irgendwie schien sich das Hostel nicht ganz sicher bei der Namenswahl: hiess es zum einen Vacahouse Lodge und zum anderen Gran Chavin Hostel. Das eine Mädel half uns bei der Suche, war es auf ihrer Karte mit dem Namen den wir noch im Hinterkopf hatten. Da das Hostel allerdings in unseren Karten bzw bei maps.me unter anderem Namen zu finden war entschlossen wir uns auf Nummer sicher zu gehen und erstmal online die Buchung nachzuchecken. Zusammen mit 2 französischen Mädels – die ebenfalls WLAN brauchten – kehrten wir in einem nahegelegenen Hostel mit dem schönen Namen „Schatzi“ ein um uns Internet zu schnorren… das war kein Problem und wir hatten dann schnell raus, dass beide Hostelnamen das gleiche Hostel meinten und machten uns zu Fuß auf den Weg. Das Hostel war gut zu finden, nachdem wir durch ein paar kleine, dunkle und ein wenig zwielichtig wirkende Gassen gelaufen waren. Mit knurrenden Mägen machten wir uns direkt nach dem Checkin auf die Suche nach einem Supermarkt und entschlossen uns – nachdem wir die Wasservorräte aufgefüllt und ein paar Kleinigkeiten zum Frühstück gekauft hatten – typisch peruanisch (beim chinamann…) essen zu gehen. Der Laden war voll, wir der Suche müde und es war günstig. Wir verstanden nur wenig von der Karte und rätselten eine ganze Weile was wir wohl bestellen sollten. Da kam dann wie gerufen die Bedienung um das Essen für unsere Sitznachbarin zu bringen. Ohhh folgten unsere Augen wie beim syncronschwimmen dem Teller mt den sich darauf befindlichen Nudeln. Di Kllnein kam zu uns und ich fragte was das da wohl sei. Sie zeigte kurz auf die Karte und wir sagten: das wollen wir auch! Es war eine riesige Portion und als Vorspeise konnte man zwisch Wantan frito und wantan Sopa wählen. Unsere Portion bestand aus Reis, Nudeln, Gemüse und natürlich Pollo im wirklich leckeren Mix schlugen wir uns die Bäuche voll.
Lustig war als wir den Laden betraten dieser so voll war, weil alle Fussball schauten: Chile gegen Peru. Auf der Suche nach einem geeigneten Restaurant sahen wir überall die Fernseher laufen und Leute brüllen. Es war eine super Stimmung in jedem noch so kleinen Laden, hinter jeder noch so baufälligen Tür. Es war super zu erleben wie die Peruaner den Fussball l(i)eben.

Highlight:
Chinesisch in Peru
Schneebedeckte Berge von der Hostelterrasse
Noch mehr indigene Frauen mit riesigen Hüten

Trujillo

​Wir kamen irgendwann gegen 8:30Uhr in Trujillo an. Auf den ersten Blick ist es eine schmutzige und staubig Wüstenstadt ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Das ändert sich nicht wirklich auf den zweiten Blick.
Nachdem uns der Bus in einem Hinterhof ausgelassen hat, marschierten wir zum Hostel Moschilla. Es lag etwas ausserhalb der Altstadt aber immernoch gut genug um einzukaufen und Bustickets zu besorgen. Leider konnten wir dieses Mal nicht direkt ins Zimmer, deshalb suchten wir einen Mercado um ein zwei Sachen fürs Frühstück zu kaufen. Wir irrten also ein bisschen durch diese unattraktive Stadt, fanden Klamottenläden und einen Mercado bei dem die einzelnen Händler ihre Ware feilboten, aber keinen Supermarkt indem man nicht um jedes Brötchen feilschen musste. Am Ende fanden wir einen Mi imarkt andem man alles hinter der Theke bestellen musste und die Dame das dann von hinzen holte. Schwierig für uns Kontrollfreaks, weil es so nicht möglich ist Preise und Produkte zu vergleichen. Wir waren froh endlich unsere drei Sachen kaufen zu können und trotteten zurück ins Hostel. Jetzt konnten wir auch in unser Zimmer und wurden sogar geupgradet. Anstatt eines Zimmers neben dem Kindergarten mit shared Bathroom gab es ein grosses Zimmer nach vorn gerichtet inkl Bad. Sehr schön, nehmen wir. Wir machten uns ein paar Kornflakes gegen den Hunger und legten uns eine Stunde aufs Ohr.
14:00Uhr erwachten wir noch schlaftrunken und beschlossen wenigstens ein bisschen Kulur zu machen. Deshalb waren wir ja auch bis Trujillo gefahren und nicht weiter nach Chimbote. Wir hatten die Wahl zwischen den Tempeln der Sonne und des Mondes, welches wohl mit die ältesten archäologischen Gebäude Perus sind und des ChunChun, eine der ältesten Lehmziegelstädte. Wir entschlossen uns die Tempel zu besuchen und wurden nicht enttäuscht. Wir wackelten mit ein bisschen Proviant an die Stelle von der das Collectivo abfährt. Unsere Hosteldame malte uns den Punkt auf und wir mussten nur noch warten. Gar nicht lange und es hielt ein Minivan und brachte uns direkt zum Eingang. Hier ein Ticket gekauft und den Rest der Strasse zum Tempel de Luna gelaufen. Dabei wehte unsder feine gräuliche Sand um die Augen. Es ist nur möglich einen Tempel wirklich zu besichtigen, da er von Archäologen freigelegt und restauriert wurde. Der sndere Tempel ist im Grunde eine Sandpyramide bei der man allerding vereinzelt die Lehmziegeln sehen kann.
In der aufbereiteten Anlage sahen wir tatsächlich noch alte Wandbemalungen und Relieffe. Nach so langer Zeit. Es war ganz nett gemacht und wir waren froh über unsere Entscheidung. Nach eineinhalb Stunden waren wir auf dem Weg zurück. Auf dem Parkplatz wartete schon ein Collectivo und brachte uns genau an die Ecke in der wir einstiegen. Auf dem Weg zurück kauften wir etwas fürs abendbrot: 16Eier (gabs nicht kleiner), Speck und Zwiebeln. Omlett sollte es werden. In der kleinen offenen Küche im Hinterhof kochten und quatschten wir noch mit einer anderen Deutschen. Zu spanischem Batman schliefen wir früh ein.

Highlight
Huacan de Sol y de Luna

Mancora: Chillen Tag 2

Dieses mal schliefen wir kürzer, weil wir ja mal wieder Sachenpacken und bis 11Uhr ausgecheckt sein sollten. Aber ersteinmal in Ruhe frühstücken. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten hingen wir nur noch oben im Haus herum und schauten hinunter auf die Stadt. Im kleinen Cafe assen wir noch jeweils einen Hamburger mit selbstgemachten Pommes. Hier trafen wir erneut Dave, er machte mit mir den Perdida trek und wir trafen ihn in San Agustin und jetzt noch einmal in Mancora. Irgendwann gingen wir noch etwas fürs Abendbrot einkaufen (Nudeln mit Ketchupsosse, Zwiebel und Würstchen).
Später haben wir uns noch zu einem Strandspaziergang entschlossen. Da es Sonntag war, waren auch noch recht viele Leute am Strand. Es wurde Bananenboot gefahren, Quats ausgeliehen, Pferde beritten, gelesen, gesprochen, gespielt und geschwommen. Dabei gab es nur einen recht kleinen Abschnitt indem die Leute sich befanden, obwohl der Strand sehr lang war. Wir liefen nach links hinunter und sahen unterwegs einen verwesten Seehundkadaver. Das war super eklig. Das den in einem Ort wie Mancora keiner beseitigt wunderte mich, aber es schien sich niemand daran zu stören, schliesslich lag er nicht am Hauptvergnügungsort. Dann sahen wir aber etwas faszinierendes: springende Fische. Wir sahen aufs Wasser und nicht weit vom Ufer entfernt sprangen reöativ grosse Fische aus dem Wasser. Es waren voll viele. Wir hofften, dass sie gejagd würden und wir den Jäger zu Gesicht bekämen. Wi hofften auf Seelöwen oder einen Hai. Leider war dem nicht so. Aber die springenden Fische waren gut.
Nach einer knappen Stunde sind wir wieder ins Hostel. Irgendwann kochten wir Abendbrot und quatschten noch bis es Zeit wurde zum Busterminal zu gehen. Wir setzten unsere Rucksäcke auf und dann hörte ich Philipp sagen, guck mal da…ein Skorpion. Eh!! Der Scorpion war ca 15cm lang und gleblich. An seinem Schwanz den er nach oben gerichtet hielt befand sich eine kleine gelbe Kugel. Wow! Er war wirklich schön, aber auch schön giftig wie uns der kleine Mann, der abends anscheinend die Anlage bewachte. Ihm schien der Skorpion auch nicht einerlei. Der Skorpion verschwand dann in einer Aussparung mitten im Raum, indem ein Baum gepflanzt wurde. Wir sahen nicht, dass der Mann ihn tötete. Wir wunderten uns darüber, weil auch zwei kleine Kinder dort lebten. Wir konnten leider keine Bilder mehr von dem Geschöpf machen, da wir zum „Terminal“ mussten.
Der Agenturheini meinte wir sollen 21:15 Uhr da sein, 21:45Uhr sollte der Bus fahren. Wir waren gegen 21:25Uhr am Restaurant, denn es gab nicht wirklich ein Büro der Busgesellschaft „El Sol“. Wir trafen hier das Mädel aus Schweden vom Hostel in Cuenca und das Mädel, welches wir bei der Freaky Deutschen im „Cafe“ in Mindo trafen. Hier kümmerte sich eine Frau um die Bezeichnung unseres Gepäcks und tauschte unser Agenturticket in zwei Bustickets um. Hier stand dann der richtig Preis: 30Sol. Verdammt 10 Sol zu viel bezahlt. Irgendwann gegen 22:15Uhr kam dann auch der Bus. Es war eine Schrottscheese und der bis dahin schlechteste Überlandbus, den ich und somit wir bisher hatten. Ich berührte die Aussenspiegel, um zu testen ob sie auch fest waren. Der Sitz des Fahrers war hart und ungemütlich, die Treppe hoch war schmutzig und im Bus waren die Sitze auch semi sauber. Aber es ging noch die Sitze waren hauptsächlich ganz, funktionierten und es piekste nix in irgendein Körperteil. Philipp war irgendwann auf der Toilette und meinte „das hab ich noch nicht gesehen, also du kannst da nicht drauf gehen“. Also so ein Bus war das. Ich ärgerte mich, weil wir das gleiche für einen guten und bequemen Bus bezahlt haben. Egal, nicht zu ändern. Ich hab ja das glück im Bus schlafen zu können. Philipp der neben mir hellwach sitzt bekam schlechte Laune, nicht weil er wach war sondern weil es im Bus immer nach dieser Toiletteninhalt stank.

Highlight:
Skorpion
Springende Fische

Mancora

Gäähhnnn irgendwann gegen 11 Uhr öffneten wir die Augen. Die Sonne strahlte ins Zimmer und wir beschlossen mal aufzustehen. Frühstück gabs in dem grossen zeltähnlichen offenen Gebäude mit Blick über die Stadt und das Meer. „mmhh was wollen wir heute machen?“ Einkaufen, über Bustickets informieren und an den Strand. Also irgendwie angezogen und den Berg heruntekrachseln. Wir liefen die verschiedenen Busargenturen ab und verglichen die Preise und Sitze. Leider haben wir am Ende, was wir nicht wollten und nicht wussten doch bei einem Touranbieter die Tickets gekauft, die 1/4 teurer waren und nicht bei einem Busunternehmen, dass wir kannten. Das war ein Fehler. Rechter Hand fand sich ein grösserer Minimarkt bei dem man das nötigste kaufen konnte. Toast, Würstchen, Nudeln, Instantkaffee, Kekse.

Danach sind wir vor zum Strand. Hierzu mussten wir nur eine kleine Strandstrasse mit Restaurants, Touranbietern, Handcrafts, Shops vorbei. Der Sand ansich ist leicht grau, fein und leider in katalogsprache gesprochen etwas „naturbelassen“. Wir konnten rechter Hand ein ruhigeres Plätzchen finden und breiteten dort die Handtücher aus. Nur nicht zu weit, wollen wir doch kein leichtes Opfer für Raub werden.

Der Wind blies kalt, so dass es sich prima in der Sonne aushalten lies. Philipp las ein bisschen den Spiegel und ich guckte zufrieden in der Gegend herum. Leute beobachten, auf die Wellen starren, Kitern zusehen, Fregattvögel beobachten…und so verging die Zeit. Als uns gg 15 Uhr der Hunger aus der Träumerei weckte, gingen wir in einen Kaffee trinken. Es gab hier Brownie mit Eis und Schokososse für Philipp und ich bestellte warmen Walnusskuchen. Wir teilten, doch wir fanden beide meinen am besten.

Danach spazierten wir zum Einkaufen und wieder vor unser Hüttchen. Dort chillten wir, machten noch ein paar Fotos und sahen der Sonne beim untergehen zu. Abends wollten wir Seafood essen gehen, da es hier an der Küste besonders gut sein soll. Jeden morgen konnten wir die Fischerboote sehen, die die Leckereien des Meeres fingen. Wir gingen ins bestbewertete Restaurant laut Tripadviser: ins „agua“. Philipp trank ein peruanisches Bier (schmeckte wie bisher alle südamerikanischen Biere sehr süffig) und ich einen Limetten-Maracuysaft. Ich wünschte auch bei uns wären solche Säfte erschwinglich und mindestens halb so gut. Als Amusbouche gab es frisches Brot mit drei Sossen: schwarze Oliven mit Sahne, eine Art Brusccettaaufstrich und etwas angeblich typisch peruanisches. Es war gelb wie senf aber leicht süsslich. Schmeckte gut.

Dann kamen die Hauptspeisen. Ich hatte Meeresfrüchtecurry und Philipp Garnelen mit Reis. War beides sehr lecker. Aber nichts was wir nicht so schon gegessen hatten. Zum Dessert gabs Sahnecheescake mit Erdbeeren. Mhhh jaammmmyyyy!! Der Kuchen schmeckte wie Sahnepudding und durch die Erdbeeren und ein bisschen Schokososse war es wirklich etwas besonderes.

Danach schlenderten wir zurück.

Highlight

Mancora Strand

Aufbruch nach Peru

Heute hoffentlich letzter Tag in Ecuador. Erneut spuhlten wir unser Programm ab: Ausschlafen, Frühstücken, Einkaufen, Sachen packen, auschecken. Dann das neue Hostel in Mancora buchen. Philipp hat leider eine Nacht zu früh gebucht, so dass wir die nette Hostelfrau erneut fragen mussten, ob sie für uns dort anrufen könne. Sie tat es, kein Problem.
Wir hingen dann die restlichen Stunden bis um 21 Uhr aufgrund des anhaltenden Regens im Hostel. Keine Lust auf nasse Sachen am Tag der Abreise. 20:45 Uhr nachdem wir Stullen geschmiert und Abendbrot gemacht haben, liesen wir uns ein Taxi zum Terminal rufen.
Dort fanden wir unseren Bus recht schnell, Nr. 42 Azulay. Der Bus sah neu aus und der Busfahrer kompetent. Neben uns standen zwei Männer offensichlich betrunken. „Lass sie nicht hinter uns sitzen“. Der Beifahrer, der das Gepäck verstauen sollte stellte sich etwas unveständlich an, so dass wir zwei mal um den Bus samt Gepäck liefen bis er unser Gepäck endlich verstaute.
Wir hatten noch zwei Zigarettenlängen Zeit und liefen etwas im Terminal herum. Dort fanden wir in einem kleinen Raum drei Automaten auf denen Alcotestico stand. Mhh sind das Alkoholtester? Genau so war es. Wir hatten das Glück, dass gerade ein Busfahrer kam, sich dort anmeldete, ein paar Angaben machte, seinen Finger auf den Abdruckscanner legte und kräftig in das dafür vorgesehene Stäbchen bustete … warten.. alles ok. Coool, fanden wir…im zweiten Schritt…schade, dass es dem scheinbar bedurfte.
Kurz vor halb zehn nahmen wir unsere Plätze ein und fuhren pünktlich los. Unsere Busfahrer fuhr einen zügigen Reifen. Wenn man nichts nach vorn sieht, ist das etwas gruslig, aber man muss sich daran gewöhnen und dem ganzen etwas vertrauen sonst macht man sich verrückt. Philipp konnte leider nicht schlafen und saß mit Kopfhören in den Ohren aufrecht neben mir und weckte mich als wir gegen 1:00Uhr an der Grenze zu Peru ankamen. Zunächst hielten wir am Zoll, hier wurden die Gepäckstücke gedrückt und zum Teil herausgefischt und die Besitzer dazu befragt. Philipps Rucksack wurde ebenfalls gedrückt, beklopft und dann vernachlässigt. Alle wieder rein in den Bus und 5meter weiter wieder aussteigen und in der Reihe entlang des Gebäudes zur Migrationsbehörde anstellen. Das schöne hier ist, man stellt sich einmal an, um an einem der zwei Schalter der ecuadorianischen Ausreisebehörde auzureisen und macht dann drei Schritte zum Schalter der peruanischen Einreisebehörde. Leider dauerte der ganze Spaß – trotzdessen wir nachts dort waren geschlagene 2,5 h. Wir wollten gar nicht wissen, was hier erst am Tag los war. 2 Schalter…bei unserer Einreise waren 6 Schalter besetzt und es dauerte 2,5h..das kann man mal hochrechnen…holla. Unser Busfahrer machte währenddessen ein Schläfchen und als alle ihre Formalitäten geklärt hatten gings weiter. Ich schlief sofort wieder ein, da ab jetzt die Panamerica gerade verlief und nicht Rechts- und Linkskurven uns im Bus entsprechend herumschleudern liesen.
5:30Uhr „Hase, ich glaube wir sind da“ hörte ich Philipp sagen. Ein verschlafenes „ok“. Wir waren die einzigen, die Mancora als Ziel auserwählten. Wir schnappten unsere Sachen und stiegen aus. Hier erwarteten uns bereits die Rickschafahrer um uns für 300meter 2$ abzuknöpfen.
Am Eingang zum Kon Tiki hies es, Berg hoch mit Sack und Pack. Dort war zum Glück jemand da. Ein kleiner peruanischer Mann begrüsste uns und holte den Hausherren: ein schweizer Auswanderer. Wir hatten Glück und konnten nach der Eintragung ins Hostelbuch gleich unser Zimmer beziehen. Es war einfach, das Bett gross und (etwas zu) hart aber sauber. Wir entschlossen uns dazu noch ein paar Stündchen zu schlafen. Während die Sonne den Tag erwärmte und die Stadt erwachte, holten wir unsere versäumten Träume nach. Gegen 11 uhr erwachten auch wir wieder.
Aus dem Fenster hatten wir eine schöne Sicht über die Häuser, den Strand und das blaue Meer. Wir geniessten die Sonne, dass warme Klima und unsere Palmendachhütte. Irgendwann ersuchte uns der Hunger. Da wir in Cuenca alles aufgebraucht hatten, und uns der Schweizer mitteilte, dass sie Gemeinschaftküch nicht benutzbar sei, sind wir hinunter in die Stadt. Vorher kurz bei Tripadviser geschaut: Cafe de Mundo wurde zum Ziel. Dazu muss man sagen, unser Hostel bestehend aus mehreren Häusern liegt auf einem Berg direkt hinter der Stadt, eigentlich trohnt es eher. Man kann von dort auf die Panamerika, die Hauptstrasse der Stadt, blicken und wenn man von unten nach oben schaut sieht man das Haupthaus.
Am Ende des staubigen mehr oder minder betonierten Weges bergab, durch eine zwielichtige, katzenbesetzte Hinterhofgasse, nach links auf die Panamerika. Doch bevor man den Hunger stillen kann bedarf es neuem Geld. Wir hätten zwar in US Dollar bezahlen können, aber damit kommt man immer schlechter weg. Wir suchten einen Automaten und fanden nach einem ersten Fehlversuch an einem nationalen auch einen internationalen Atm. Da dieser nur sagte, dass wir gebühren zahlen müssen aber nicht in welcher Höhe, hoffen wir jetzt mal auf keine all zu schockierende zukünftige Überraschung. Von hier aus gings vorbei an Restaurants, Touranbietern, Hostels und Souveniershops bis fast ans Ende der Stadt. Das Cafe del Mundo war nett eingerichtet, aber die Stühle hatten Massagefunktion (die Streben drückten punktuell eher wenig angenehm in den Rücken und Gesäss). Philipp bestellte 2 Ciabatta Brötchen, selbstgemachte Marmelade, Butter und scrabbelt Eggs mit Knobi, sowas wie Petersilie, und Queso. Ich hatte ein Käse und Schinken Omlett mit ebenfalls Chiabatta. Das Chiabtta war warm und selbstgemacht, lecker. Sie kochen hier oft mit Knoblauchöl…das ist wirklich gut und gibt dem Essen besonderen Pfiff.
Wohl gesättigt bummelten wir durch die wenigen Gassen und Strassen des kleinen Ortes. Ein kurzer Blick an den Strand und dann zum Minimarkt um ein zwei Sachen fürs Frühstück und Abendbrot einzukaufen.
Irgendwie wurde es dann auch schon dunkel. Wir gingen zurück zur Residenz und schauten uns den Sonnenuntergang an. Dann kochten wir einfache Nudeln und Tomasosse, denn scheinbar hatte der Schweizer mitleid mit den Deutschen und organisierte eine Kochstelle und das Waschbecken. Super. Wir aßen auf den Bänken mit Blick auf die Stadt und das Meer. Es war wirklich schön.
Ich dachte ja erst, es wird nach den Kranktagen in Cuenca langweilig, aber wir genossen einfach das schöne Wetter, das Meer und die chillige Atmosphäre, die dieser kleine Ort ausmacht.
Da Mancora den Ruf geniesst eine Partystadt zu sein, wollten wir uns ebenfalls ins Getümmel stürzen und das Nationalgetränk Perus versuchen: Pisco Sour. Wir kletterten erneut hinab und suchten uns eine nette Bar. Auf dem Weg dorthin fragten uns mehrerer Taxifahrer immer wieder das gleiche: Taxi? …Weed?…Cokaina? Öhhmm nö! Wir haben bereits davon gelesen und Philipp war schon etwas traurig darüber, dass er noch nicht gefragt wurde. Jetzt war er glücklich und wir lachten uns eins über die Absordität. Wir setzten uns in eine Bar in dem einer der Bedienungen scheinbar das Angebot der Taxis angenommen hatte. Wir bestellten einen Pisco Sour Classic und einen Maracuya Sour. Der Classic schmeckte wie Caipi leicht säuerlicher und der Maracuya war etwas süsser und genauso lecker. Danach bestellten wir noch einen mit Mango und einen Chilcaño de fresa. Auch gut. Hätten wir mehr als 50Sol dabei gehabt hätten wir vll noch mehr versucht. Da aber das Geld alle und die doch recht gut gestärkten Cocktails ihre Wirkung zeigten, sind wir zurück ins Hostel. Wir setzten uns noch kurz in die Liegestühle vor unseren Eingang und quatschten. Gegen Mitternacht holte uns die Müdigkeit und wir schliefen trotz remi demmi Musik aus der Stadt ein.

Highlight
Peruanische Grenze
Unmoralisches Angebot
Pisco Sour
Endlich wieder Sonne

Cuenca: Krank

Tag 1: Heute mogen meinte Philipp schon, dass er ein Katzen im Hals spührt. Wir dachten allerding es wird nur eine Erkältung, deshalb organisierten wir unsere Reise nach Peru, packten unsere Sachen zusammen, kauften Lebensmittel für die Reise und checkten aus. Zur Abwechslung gönnten wir uns in einem absoluten reiche-Gringo-Restaurant einen Burger. Gegen späten Nachmittag wurde es allerdings schlimmer mit Philipps Hals und wir messten gegen Abend Fieber. Leider zeigte die Anzeige 37.1 Grad, er fühlte sich schlapp und kaputt, so entschlossen wir uns doch nicht zu fahren. Ich musste daraufhin schnell zurück zum Terminal um das zuvor gekaufte Ticket zu tauschen, zunächst auf in zwei Tagen. Das hat zum Glück gut geklappt. Das Mädel vom Hostel rief für mich vorher an.
Abends schlürften wir dann nur noch im Hostel herum, machten was zu essen und lagen im Bett herum.
Tag 2: Am nächsten Morgen hatte Philipp schon über 37.3 Grad und starke Schluckbeschwerden. Also blieb uns nichts übrig als einen Arzt aufindig zu machen. Um eine mögliche Rückzahlung der Arztkosten zu gewährleisten, rief ich bei der Allianz an. Die nette Dame vom Callcenter aus dem Ostblock Europas sagte mir, sie könne nur Ärzte benennen nicht jedoch eine Empfehlung geben. Also suchten wir uns selbst empfohlene Anlaufstellen vom deutschen Konsulat. Ich liebe das Internet! Herr Dr. Martinez Borrero stand ganz oben auf der Liste und unabhängig davon empfahl uns auch die Chefin des Hostels genau diesen Arzt. Sie sagte sie könne für uns einen Termin machen. Sie war unglaublich nett. Leider war dieser erst 12:30Uhr. Also mussten wir noch den halben Tag ausharren. Kurz vor 12 Uhr hielten wir ein Taxi zur benannten Adresse an. Wir standen schon direkt am Eingang, doch war dieser etwas versteckt und wir haben es mit den Adressangaben noch nicht ganz raus. Calle Soundso Nummer 3-40 und Strasse Soundso. Ja wo denn nun genau und was ist 3-40 für eine Angabe. Die drei steht für den Block und die Hausnummer, aber wieso dann noch die Angabe der zweiten Strasse. Nach einigen Fragen von einer Unwissenden fanden wir es dann doch von allein. Wir liefen die Treppen in einem Mehrparteienhaus hoch und warteten vor der Tür. Hier gab es sechs Stühle, alle leer. Es gab keine Anmeldung in dem Sinne nur eine Frau, die in einer Daunenjacke im Hinterzimmer saß und auf einem Ipad etwas laß und uns auf die Plätze ausserhalb der Wihnung verweiste. Keine Frage nach dem Namen nix. Wir setzten uns und warteten. Dann kam jemand heraus und die Leute, die im Innenraum warteten gingen ins Besprechungszimmer und wir rückten auf. Nun sassen wir in einem Raum der unordentlich und mit alten Möbeln belegt war. In der Vitrine neben uns standen alte verstaubte Ordner,lagen jede Menge aufgerollte Fahnen und Klimbim. Der Schreibtisch in dem Zimmer war ebenfalls voll mit Papier, Schreibtischzubehör, Zeitschriften, Blöcken etc. Auf einem offenen Notizbuch meine ich gelesen zu haben: „12:00Uhr Gringo, 12:30Uhr Gringo, 12:40 Uhr irgendein Name“. Da vor uns auch weisse waren, könnte es wirklich so gewesen sein. Namen sind doch nur Schall und Rauch.
Als die Patienten vor uns aus dem Besprechungsraum traten waren wir an der Reihe. Ein riesiger Apple PC starrte uns entgegen. Herr Borrero enschuldigte sich für die Verspätung und nahm sich uns an. Er ist um die 60, weiss-schwarze Haare,schlank mit Brille und ernstem aber freundlichem Gesicht, mit weissem Kittel wie es sich gehört. Er schien kein Ecuadorianer zu sein. Er sprach perfektes Englisch, wirkte nett und ruhig. „Wie heissen Sie, woher sind Sie, wann wurden Sie geboren, wie lange reisen Sie schon, wo genau waren Sie, was kann ich für Sie tun?“ Das machte Eindruck. Er fragte wo wir waren um auszuschliessen, dass wir uns mit einer Tropenkrankheit angesteckt haben. Philipp erklärte was los war und der Herr Doctor maß Puls und Blutdruck, hörte Brust und Rücken ab und sah sich per Lampenapp Philipps Mandeln an. Wie auch ich schon wusste: Diagnose Angina. Er gab uns Antipiotika und sagte mit Kamille gurgeln. Küssen verboten, da sehr ansteckend. Sehr nett war, dass er uns anbot auf seine Mailadresse zu schreiben, sollte noch etwas sein.
Wir zahlten 35$ und gingen zurück zum Hostel. Bettruhe.
Leider trafen sich ausgerechnet heute zwei Mädels und zwei Jungs aus den Niederlanden und sassen auf den Sofas direkt vor unserem Zimmer. Es trifft sie keine Schuld, dass wir um 18Uhr schlafen wollten und die Fenster nur aus einer dünnen Glasscheibe bestehen. Aber sie waren mega laut. Ich kann wirklich fast immer schlafen, aber das late Sprechen lies es dieses Mal nicht zu. Leider quatschten sie noch bis 24 Uhr.
Tag 3: Am nächsten Morgen hatte Philipp schon 38Grad Fieber und die Mandeln waren weisser als am Vortag. Ich machte mir Sorgen ob die Antipiotika wirken und schrieb Herrn Doc eine Mail. Er meinte wir sollen noch 24h nach der Antipiotikaeinnahme warten und später Rückmeldung geben. Tatsächlich ging es Philipp am Nachmittag besser. Wir blieben hauptsächlich mich im Bett, ich schrieb Blog, Philipp schlief oder spielte ein bisschen App. Wir taten was man auch zu Hause tut, wenn man krank ist…absitzen und widerlichen Kamillentee trinken.
Tag 4: Es ging Philipp zusehens besser und das Fieber sank. Wir beschlossen das Fahrtticket auf Donnerstag (nochmals in zwei Tagen) zu verschieben. Der Doc sagte zwar Mittwoch sei ok, aber wir wollten sicher gehen und waren froh hier einen kompetenten Arzt zu haben, sollte doch noch etwas dazwischen kommen. Also ich noch einmal zum Terminal. Dieses Mal konnte ich allein sagen was ich wollte und die nette Ticketfrau änderte erneut unsere Busabfahrt nach Mancora, Peru auf Donnerstag 06.10.2016.
Ich kaufte noch einmal Essen für zwei Tage im Hipermercado ein. Im übrigen muss man hier das Gemüse und Obst von einem Mitarbeiter abwiegen und etikettieren lassen. Leider packen sie dabei jedes einzelne Stück in einen Plastikbeutel um darauf das Etikett zu kleben. Dabei wird ignoriert, dass man keinen Bolsa möchte. Aber jetzt wollte ich nicht für die eine Zwiebel, Mango, Papaya, 3Möhren jeweils einen Beutel und gestikulierte, dass er das Etikett direkt aufkleben soll. Er rollte mit den Augen tat mir aber den Gefallen. Danach beklebte er direkt mein Obst oder Gemüse. Der Rest des Tages blieb ohne Ereignisse. Ausruhen eben.
Tag 5: Schlafen bis 10Uhr. Frühstücken und Plan fürs Essen schmieden. Philipp fühlte sich recht gut und das Fieber lag nur noch bei 36.8Grad. Wir kauften im Hipermercado eine Sonnenbrille für mich, da sie nur 2,50$ kostete und ich meine mal wieder verloren hatte und ein zwei Kleinigkeiten. In der Famarcia kauften wir teuer Ipos und Halstabletten nach und holten noch etwas Geld am Automaten. Zurück assen wir fertige Pancakes die nicht gut waren und versuchten Bilder zu sichern. Aufgrund der schlechten Internetverbindung war dies leider nicht möglich. Bis zum Abend verdrödelten wir die Zeit mit unseren Handys. Da auch das Wetternicht doll war, konnten wit leider auch keinen kleinen Spaziergang unternehmen.

Highlight
In Ecuador zum Arzt

Cuenca: Parque Cajas

Zirka 23km von Cuenca entfernt befindet sich eine Moorlandschaft. Diese wollten wir erkunden. Es gibt einige wohl gut ausgeschilderte Wanderwege, die zwischen 3-6h dauern sollen. Wir mussten dafür nur zurück zum Terminal von wo wir auch angekommen waren und in den Bus steigen. Eigentlich wollten wir den Bus um kurz nach 8Uhr nehmen. Da Philipp den Wecker zwar gestellt aber leider einen anderen Wochentag eingestellt hatte, schlugen wir kurz vor neun Uhr erst die Augen auf und schafften es somit erst zum 10:20Uhr Bus. Da normalerweise die Busse kurz nach ihrer eigentlichen Abfahrtszeit losfuhren waren wir entspannt. Wir schafften es auch mehr als pünktlich, doch dieses Mal fuhr der Bus tatsächlich 3 Minuten vorher los. Wir kurften noch fast 45min durch die Stadt zum Südterminal. Dort angekommen wollten noch mindestens 10Personen mitfahren, die säckeweise noch ihr Hab und Gut im Bus verstauten. Nach 15min gings weiter. Es dauerte noch einmal 45 Minuten bis wir da waren. Hinter uns im Bus sassen Männer um die Anfang zwanzig, die ihre Handys als Radio benutzten und dabei schief mitsangen. Besonders nervig dabei, der Mann der direkt hinter uns stand hielt sein Handy direkt neben unsere Ohren. So konnen wir schön den südamerikanischen Schlager auf uns wirken lassen.

Endlich angekommen mussten wir uns am Eingang registrieren lassen. Das ist ne gue Sache, sollte man bis 16 Uhr sich nich abgemeldet haben, komm jemand suchen. Danach zeigte die Dame uns den einzigen Wanderweg, den man von hier gehen kann. Das war schade, denn so war es nicht möglich allein zu gehen, immer läuft jemand vor oder hinter einem in Sichtweite.
Wir gingen also los. Zunächst an einer Lagune entlang, durch leichtes Moor, zwischen hohem Gras entlang und durch verschiedene Bäume hindurch. Es wsr wirklich schön. Hatte was von norwegischer Landschaft. Der Weg war semi gut ausgezeichnet. Es war teilweise schwer den richtigen Weg zu finden da davon sehr viele andere Wege abgingen. Und es nicht immer ein Zeichen gab. Das eine Mal sind wir sicher falsch gewesen. Wir kletterten dann eine Steinwand hinab. Dabei rutschte Philipp ab, tat sich zum Glück aber nix. Nur war seine sehr helle Hose nun stark vom fast schwarzen Moorboden bedeckt. Ich gebe zu ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, weil ich weiss wie sehr er es hasst schmutzig zu sein und nun klebten diese zwei grossen schwarzen Striemen auf seiner hellen beigen Hose. Er war angesäuert.
Wir liefen noch etwas weiter bis es almählich anfing zu nieseln, dann zu regnen und dann zu hageln. Das machte dann nicht mehr so viel Spaß. Wir waren zirka eine Stunde des 3,5h Weges gegangen als es wie aus Eimern regnete und hagelte. Wir hatten unsere Regenjacken an, doch nach 2h war Philipps Jacke komplett durch und er nass bis auf die Haut. Meine hatte soweit durchgehalten, dass meine Fliesjacke nur leicht von aussen nass wurde. Wir rannten nun fast den Weg entlang. Es bildeten sich aus den Wegen richtige Bäche und aus kleinen Flüssen ganze Ströme. Zu allem Überfluss fing es noch an zu donnern und zu blitzen. Da wurde mir etwas unwohl, da auf einer Fläche ohne Bäume wir die höchsten Punkte bildeten. Wir wurden pitschenass. Die Schuhe quatschten vom Wasser und die Hosen waren zum auswringen.
Völlig durchfroren kamen wir in der Hütte am Eingang an. Hier hatten sie ein kleines Feuer im Kamin gemacht,welches nur mässig Wärme produzierte. Die Leute die noch völlig trocken waren sicherten sich die besten Plätze. Leider gab es dort nichts warmes zu trinken um sich auzuwärmen.

Der Bus zurück sollte um 15 Uhr abfahren. Es war 14:30 uhr. Von der Hütte aus konnte man den Bus von der Strasse aus sehen. Dann kam einer… wir klemmten unsere Sachen unter den Arm und rannten so schnell wir konnten zur Haltestelle. Der Bus stoppte aber nicht. Wir machten lange durchgefrorene Gesichter. Jetzt hiess es warten, es regnete und der Wind pfiff und wir waren völlig durchnässt und hüpften auf und ab um der Kälte etwas zu entkommen. Nach 20minuten zweiter Bus… doch alles winken und flatten mit den Armen half nichts, auch diese Bus fuhr vorbei. So eine verdammte Sch…..!!! Wieder hüpfen, rennen auf einer Stelle, Kniebeugen, stehen, warten, frieren, in die Hände atmen…Nach erneuten quälenden 20 Minuten der nächste Bus…bitte bitte halt an…und tatsächlich,er hielt an und wir durften einstiegen. Ich glaube ich wäre ihm auch auf die Strasse gesprungen um ihn anzuhalten.

Wir setzten uns zunächst nach hinten, meine Hände kibbelten unaufhörlich und meine Lippen waren blau. Da allerding die Göre neben mir einen riesigen Terz veranstaltete als ich die Mutter bat das Fenster zu schliessen und man gegen die Belger der Erde nicht gewinnt, verlies uch meinen Sitzplatz und stellte ich mich in den Bus. Philipp solidarisch ebenso neben mich. Zum Glück ging die Fahrt dieses Mal schneller und wir waren in einer Stunde zurück am Terminal. Wir nahmen ein Taxi zum Hostel und duschten ersteinmal richtig heiss…. es war so befreiend die nassen Sachen ausziehen, heiss zu duschen und in warme dicke Kleidung schlüpfen zu können. Nun war uns auch wieder warm.
Wir ruhten uns aus, machten uns etwas zu essen und schauten ein bisschen Video.

Highlight
Vom Hagel und Regen durchnässt werden

Cuenca

Wir hatten am Vortag schon ausgekundschaftet, dass um 8:45 Uhr ein Direktbus nach Cuenca fährt für 10$. Da der blöde Wetterbericht von wetter.com sagte, dass es auch am Donnerstag den ganzen Tag regnen wird, hatten wir das Hostel in Cuenca schon gebucht. Als es nun widererwartend heute super schön war, die Sonne brannte und der Wind leicht blies, ärgerte ich mich etwas, dass wir nicht doch noch eine Nacht hier hatten. Philipp tröstete mich damit, dass wir noch genug Berge sehen werden…mmhh ja vielleicht.

Ich war so schlau und fragte unseren Host, wieviel wohl die Fahrt nach Cuenca kostet. Er antwortete 2$ nach Rumichatca und 6$ bis nach Cuenca. Ahh interessant. Also versuchte ich mit diesem Argument den Preis von 10$ beim Direktbus zu drücken. Hihihi…es klappte. War ich stolz auf mich. 😉

Der Bus war voller Gringos und wenigen Einheimischen. Wir fuhren lange, knapp 8h. Aber der Busfahrer fuhr gut und zügig, so dass es doch angenehm war. Auch der Mauelbär neben mir schien sich damit abgefunden zu haben, dass Busfahren nun mal zum Reisen dazugehört. Wir starteten ein neues Hörbuch und schauten aus den Fenstern. Einziges Highlight hier, die Sicht auf den höchsten Berg der Welt, gemessen vom Erdmittelpunkt. Leider verdeckten wieder einmal Wolken die gesamte Pracht, aber hier und da spickte die Spitze hervor.

Gegen 16:30Uhr kamen wir am Terminal in Cuenca an. Wir nahmen ein Taxi und waren innerhalb von 5Minuten im Hostel „Alternative Hostel“. Es war echt ein cool angelegtes Hostel. In der Mitte war die Rezeption und nach oben herum die Zimmer angelegt. Es gab eine ordentliche Gemeinschaftsküche und eine Terasse. Leider gab es nur Zimmer mit getrennten Betten, so dass es etwas eng in der Nacht war. Auch die Fenster bestanden nur aus dünnem Glas, so dass man abenss die Leute reden hörte.

Wir liesen es ruhig angehen. Suchten wie immer einen Laden um uns mit Nahrungsmitteln einzudecken, kochten und sassen auf der Terasse. Lustigerweise trafen wir im Hostel zwei Mädels, die auch mit uns im Bus sassen wieder.

Wir unterhielten uns noch kurz mit einem Franzosen und verabschiedeten ins Bett.

Highlight

Erfolgreiches Feilschen

Baños

Baños liegt im grünen Regenwald umzingelt von Vulkanen und heissen Thermen. Es gleicht Mindo darin, dass es von Gringos, Hostels und Restaurants nur so wimmelt. Wir gingen in Latacunga zum Terminal und konnten gleich einen Bus nach Ambato nehmen, um dort nach Baños umzusteigen. War mal wieder kein Problem, einfach das weisse Gesicht in die Bahnhofshalle halten und schon bekommt man die verschiedenen Ziele um die Ohren gerufen. Und schon gings los.
Die Fahrt und der Umstieg klappten wunderbar: Wir waren schon gegen 13 Uhr in Baños. Unser Hostel allerdings war dieses mal nicht so toll. Die Gemeinschaftsküche war schmutzig und der Raum indem der Gasherd stand roch als würde in den Wänden etwas verenden. Und dass obwohl die Küche gleichermassen von den Hostelinhabern genutzt wurde. Neben dem Ess- und Kochbereich lag auch der Wohnbereich. Sprich zwei Sofas um den Fernseher herum gebaut, der immer lief, auch wenn das ältere Kind Hausaufgaben machte und die Gringos assen. Schon morgens wurde das geliebte Familienmitglied an gestellt und erst vorm zu Bett gehen ab gestellt. Am ersten Tag waren wir die einzigen Gäste. Ich fande es ungemütlich und da Philipp und ich gerade schlecht drauf waren, fühlte es sich noch blöder an.
Wir beschlossen uns die Stadt anzusehen, Sachen fürs Abendbrot einzukaufen und bei den vielen Touranbietern anzufragen, was es kostet Quads und Fahrräder auszuleihen. Daraus entstand der Plan, am nächsten Tag eine Fahrradtour entlang des Rio zu machen. (Da die Quats 15$ pro Stunde kosten sollten.)
Wir machten etwas Abendbrot, während uns der Altag der Familie und der Fernseher beschallten. Leider hob sich unsere Laune nicht, so dass wir auch nicht wie zuvor geplant in das Thermebad gingen. Stattdessen gingen wir in eine Kneipe in der es selbstgebrautes Bier gab. Was hilft besser bei schlechter Laune… Richtig, der gute alte Freund Alkohol. Die ersten zwei Bier mit internationalem Namen aber nach ecuadorianischer Braukunst hergestellt, schmeckten recht sauer. Das dritte war schon besser und süffiger. Wir vielen fast von den Stühlen, als wir für drei Bier 15$ zahlen mussten. Aber der Alkohol tat wofür er so sehr geliebt wird, er hob unsere Laune wieder und wir gingen zufriedener zurück ins Hostel und schlafen.

Am nächsten Tag goss es in Strömen. Ich machte den Fehler und schaute bei Wetter.com nach dem Wetter für Baños…den ganzen Tag Regen hiess es dort. Na super! Wir beschlossen nun doch keine Fahrräder auzuleihen, da Regen in einem solchen Gebiet bedeutet, dass der Nebel bzw die Wolken nur wenige Meter vor einem liegen und man somit überhaupt nix von der Landschaft um einen herum sieht. Ach Kacke!
Ok umdispunieren: Wir beschlossen uns in ein nettes Kaffee zu setzten und etwas abzuwarten, vielleicht verzogen sich die Wolken, wie wir es schon oft in den gebirgigen Regionen erlebt hatten und wetter.com lügt. Wir tranken den besten Kaffee seid unserer Reise und bequatschten unsere weiteren Routen und den Plan für den Tag. Nach langem Hin und Her beschlossen wir mit dem Bus um 16 Uhr zu einer Schaukel hoch in den Bergen zu fahren und abends in die Therme zu gehen. Denn es hörte tatsächlich gg 14 uhr auf zu regnen, so dass das Wetter perfekt war um zur Schaukel zu fahren.
Im Azulbus ging es 40min enlang einer Serpentinenstrasse. Die Landschaft war unglaublich. Riesige grüne Berge umringt von dicken und nebelartigen Wolken und zwischendrin Sonnenstrahlen. Wow.

Natürlich gab es auch hier einen Eingang, wovor uns der Bus auch rauswarf. Der ganze Bus stieg aus. Wir hatten ein Stunde um zu schaukeln, den nebstgelegenen Vulkan zu erspähen und etliche Fotos zu machen. Die Sonne schien und das Wetter war herrlich. Nur ein paar Meter upstairs und schon mussten wir bei einer alten Mutti in einem Holzverschlag un Dollar zahlen.
Im Grunde war das Ganze nichs weiter als ein Baumhaus mit zwei Schaukeln, die an einem Baum der auf einem riesigen Berg nahe des Abgrundes steht, befestigt waren. Man schaukelt also in eine Schlucht von mehrere 100Metern. Das war schon sehr mit Nervenkitzel verbunden. Viele Leute waren dort. Man stand auf dem Berg, und hatte fast einen Rundumblick über verschiedene Anhöhen, Wolken,spitze Berge, flache Berge und den naheliegenden Vulkan Tumbuha. Es war wirklich schön und ich war froh, dass wir uns doch dazu entschlossen hatten. Wir verbrachten locker eine Stunde dort bevor der Bus wieder zurück fuhr.

In Baños angekommen knurrte uns der Magen und wir gingen in eine schöne ecuadorianische Burgerbude. Für knapp 5$ gabs nen Hamburger mit Pommes und einem Getränk. Die Pommes lagen leider schon eine Weile und waren trocken. Der Burger war ok. Wir hatten zwei grosse Pattis und Salat und eine Tomate darauf. Sossen waren zum selbst nehmen auf dem Tisch platziert. Also alles drau was geht.
Danach gingen wir zu den heißen Quellen. Ich war noch nie zuvor in einer Naturtherme. Wir lasen zuvor, dass dies nicht die sauberste Therme sei…aber wohl doch die Beste. Sie liegt direkt an einem Wasserfall, der nachts grün und blau beleuchtet wird und dessen Wasser zur Abkühlung dient. Also rein da.
Nachdem wir drei Dollar Eintritt zahlten, mussten wir uns ein Badekäppchen ausleihen. Ich weiss nicht wann ich das letzte mal so eine zum bersten hässliche Badekappe aufhatte. Zu DDR Zeiten musste man das im Schwimmbad immer aufsetzen und die blöden Dinger waren aus Gummi, so dass sie immer an den Haaren ziepsten. Fand ich als Kind schon Kacke. Aber diese hier waren aus irgendeinem Stoff und marineblau. Die Kabinen waren wirklich…naja einfach und wirkten durch die braunen Ablagerungen durch das Wasser sehr sehr schmutzig. Wir gingen zusammen in eine Kabine nachdem wir uns noch einen Korb für unsere Sachen holten. Wir versuchten nichts gross anzufassen. Dann gaben wir unser Hab und Gut der Dame, die die Sachen bewachte und testeten den ersten Pool. Alles muss man sagen war offen. Das Bad befand sich nicht in einem geschlossenen Raum und war grösstenteils nicht überdacht. Der erste Pool war super heiss, hatte einen Durchmesser von ca 4m und es tummelten sich bereits einige Leute darin. Anbei gab es zwei kleine wirpoolgrosse Becken mit kaltem Wasser. Wir testeten zunächst das sehr warme aber gerade so aushaltbare Becken. Hier setzte Philipp das erste mal seine Kappe auf und ich hätte mich fast eingepinkelt vor Lachen…. er sah so kacke aus dass ich mich fast nicht mehr einkriegte. Er nahm es gelassen.
Nach einigen „hochhhhs“ und „huhhhs“ und „man ist das heiss“ gingen wir eine Etage nach oben. Hier gab es ein grosses Schimmbecken indem kein Mensch war. Nachdem ich eine Fussspitze hineingehalten habe wusste ich warum: Eiskalt. In dem anderen Becken sassen ganze Familien. Kinder die herumplantschten, alte Frauen die über den Nachbarn, junge Frauen über Kinder und Mode tratschen, Männer über Autos und den Hintern der heissen Frau gegenüber (damit meine ich nicht mich..und da ich kein spanisch verstehe habe ich hier etwas phantasiert) … jeder hatte was zu tun. Wir wurden nur ein bisschen gemustert. Die meisten in der Therme waren Touristen, somit waren alle das Bild von uns gewohnt. Wir setzten uns dazu und versuchten den Kindern, die uns nassspritzen, mit bösen Blicken zu sagen: „hör auf damit oder ich tauch dich“. Hat leider nur semi funktioniert.
Nach 5min sind wir wieder aus dem angenehm warmen Becken und stellten uns unter das kalte Duschwasser, welches vom Wasserfall abgetrennt wurde. Brrrr und einmal durchs kalte Schwimmbecken waten und dann schnell wieder ins Kinderpipibecken. Das ganze wiederholten wir ein paar mal. Dann war es auch schon kurz nach neun und wir hatten das Gefühl von Rausschmiss, sollte das Bad doch gegen 21:30Uhr schliessen. Ok… Wir gingen also noch einmal ins Kochwasser und zogen uns dann wieder an. Es genügte für uns. Frohen Mutes, weil der Tag doch noch ganz nett war gingen wir ins Stinkehostel.

Highlight
Schaukel über den Anden
Bester Kaffee Südamerikas
Naturtherme nebst Wasserfall

Quilotoa-Loop: Insivili – Sigchos

Ausschlafen! Da wir von den anderen, die den Loop in umgekehrter Richtung liefen, gehört hatten, dass das letzte Stück des Loops nicht weit und easy zu laufen ist, haben wir uns Zeit gelassen. Punkt acht Uhr gabs geiles Frühstück, bestehend aus richtig gutem Müsli, super reifem Obst und jeder Menge Rührei und wieder diesem famosem selbstgemachtem Brot. Oh man…es war herrlich. Essen ist was tolles ;)!! Wieder sassen wir lange mit dem Polen und den Däninnen am Tisch und redeten. Irgendwann machten wir uns fertig und verabschiedeten uns von allen. Jeder wollte weiter. Das französische Pärchen, welches wir am Vortag auf dem Weg trafen, fragte ob wir nicht gemeinsam weiter laufen wollen. „Ja, klar“. Also machten wir uns gemeinsam los.
Leider verlief der Weg hauptsächlich auf der Strasse. Das bedeutet eher Schotterweg, der auch von Autos genutzt wird. Das war leider etwas langweilig zu laufen auch wenn die Blicke über die Täler weiterhin super schön waren. Die meiste Zeit redeten wir. Dabei fiel es uns vieren sehr leicht Themen zu finden, wir redeten auch alle vier in unterschiedlichen Kombinationen miteinander. Es war wirklich sehr nett mit den Franzis.
Irgendwann kamen wir in Sigchos an uns suchten den Terminal. Wir haben uns spontan entschieden doch nicht noch eine Nacht dort zu verbringen sondern zurück nach Latacunga und am nächsten Tag nach Baños zu fahren.

Wir kamen 13:30 Uhr am Terminal an und 14:30Uhr fuhr unser Bus. Er fuhr auch pünktlich los… nach 1,5h kam er zum stoppen. Wir wunderten uns zu Beginn nicht, da es häufig vorkam, dass der Bus anhielt und Leute einsammelte (ja auch irgendwo im nirgendwo). Aber dieses mal stieg keiner aus oder ein…mmhh komisch. Dann versuchte der Busfahrer den Motor zu starten der kurz darauf wieder abstarb. Aja wir hatten also ein technisches Problem. Nun klapperte Werkzeug, offenbar versuchten die Busfahrer den Bus wieder zum Laufen zu bringen. Leider vergebens. Alle im Bus wurden nun unruhig…auch mein Busfahrtenhassender Freund fluchte vor sich hin. Ich dachte nur, es könnte schlimmer sein, war es doch mitten am Tag auf einer befahrenden Straße kurz vor Latacunga. Dann hiel ein weiterer Bus. Wir fackelten nicht lange und stiegen um. Das Franzosenpaar wollte nicht umsteigen und so endete dort unsere gemeinsame Reise.
Wir kamen gegen halb sechs in Latacunga an. Kauften im Supermercado ein. Hier lagen die Nerven von der Busfahrt blank, so dass wir den Weg zum Terminal um unsere Busabfahrt nach Baños zu checken und auch im Hostel kaum miteinander sprachen.
Wir waren froh einfach im Hostel zu sein. Essen und noch Planung auf der Dachterrasse, ein bisschen spanisches Fernsehen und dann gute Nacht.

Highlight
Quilotoaloop gemeistert
Busversagen überstanden