Mui bonito Cartagena

Diese Stadt ist wirklich schön! Nach dem etwas kümmerlichen Frühstück bestehend aus zwei trockenen zumindest getoasteten Scheiben Weissbrot und 6 abgezählten Stück Obst, (Zumindest gabs Kaffee in Hülle und Fülle) ging ich die Stadt erkunden. Ich war so neugierig.
Cartagena war einst eine wichtige Hafenstadt der Spanier und somit vglw reich. Der Stadtkern ist zum einen gut erhalten und zum anderen supergut restauriert. Kleine alte Kolonialhäuser mit vielen kleinen Balkonen und verzierten Gittern und grossen Blumenkästen zieren diesen. Alle Häuser sind farbig bemalt, so dass es gepaart mit Sonnenschein einfach mui bonito ist. Um den Stadtkern ist eine Stadtmauer auf der man auch entlangspazieren kann.
An jeder Ecke gibt es Menschen mit ihren kleinen Strassenständen, die Obst, Fritiertes oder allerlei nützliches verkaufen. Manchmal besteht der Stand auch nur aus einem Stuhl, auf dem sie sitzen und einem Hocker auf dem die Ware dargeboten wird. Ich liebe es! Es gibt an jeder Ecke etwas anderes zu entdecken und es gibt nichts was nicht in einem Mini“laden“ angeboten wird. An einem Stand habe ich Schlösser gesehen, an einem anderen Steckdosen für Wände, Ersatzteil für irgendwas, frische Säfte, aufgeschnittenes Obdt, Handykabel, Telefonkarten, Lose und am besten gefallen mir die menschlichen Telefonzellen. Das sieht wie folgt aus: Mensch hat auf seinem Hocker ein bis zwei Telefone und verkauft Minuten. Sprich man kann zu ihm gehen, mit dem Telefon telefonieren und bezahlt ihm dann die verbrauchten Minuten! Ist das nicht ein Ding!? Ich musste sehr oft einfach über diese Art womit man nicht alles sein Geld verdienen kann anerkennend schmunzeln. Und vorallem sie haben häufig auch nur sehr wenig von ihrem Angebot und es gibt häufig sehr viele die Gleiches anbieten, aber dennoch scheint es zu funktionieren. Tyran hat mir erklärt, wir sind einfach bequem…wir kaufen die Sachen weil wir sie just in dem Moment haben wollen, dass trifft natürlich auf Genussgüter und Konsumgüter mit geringem Involvement zu aber alles im Allen findet man jeden Tag den gleichen Verkäufer an der gleichen Ecke. So weiss ich wo mein Schuster oder Uhrenmacher des Vertrauens ist.
Ich habe mir von so einem Stand eine Art Obstsalat geholt. 2000Peso, macht 0,50€ für eine Becher von 0,25l voll mit Ananas, Papaya, Melone etc etc. Leeeeecckkkkerrrr!! Ich schlenderte also den ganzen Tag durch die Gassen von Cartagena und knipste Bilder was das Zeug hielt. Ich genoss die Menschen, die Strasse, das Neue und vor allem die Strassenstände.
Als ich Hunger bekam ging ich auf die Suche nach etwas billigen und essbaren. Ich fand mich nach 2 nicht entscheiden könnenden Stunden in einem Fastfood Restaurant wieder und bestellte fritiertes irgendwas vom Huhn und Pommes mit Wasser für 6.600Peso. Der Laden war nichts für Touris. Ich und sechs komumbianische Männer an der Theke assen ihr bestelltes fettigen und super schmeckendes Hähnchen mit Pommes. Es war abgefuckt und gut. Sehr lustig ist dass man zum essen plastikhandschuhe übergeben bekommt anstelle von Besteck 😀 … grossartig! Einmal wie Schwein Essen und das mit Erlaubnis. Also rein da und auf die Plätze fertig los!!
Abends setzte ich mich wieder ein bisschen an die belebte Plaza de Trinidad und beobachtete die Menschen, genoss den Wind der die Luft etwas abkühlte und sah Kindern beim spielen zu, Menschen mit akrobatischem Können und welchen ohne dessen.

Highlights:
Obstsalat mmmhhhh
Cartagena Innenstadt
Handschuhe anstatt Besteck

Godbye Leticia, hello Cartagena

Um 8 uhr wollte sich unsere Truppe vom vergangenen Abend treffen um gemeinsam an den Fluss zum Baden zu fahren. Ich wollte mir das wenigstens mal ansehen. Seit dem ich das mit dem Saugwurm weiss, kann ich in diesen Gewässern nicht baden gehen. Die anderen tummeln sich alle in süsser Unwissenheit. Nach einem kurzen Frühstück mit Tyran und ihrem Kumpel zu zwei Maniokpfannkuchen und Ei liefen wir in einer halbe Stunde in der Sonne zu dem Fluss. Dahinfliesen war also Dauerbeschäftigung.
Mhh wie sag ichs am besten…es handelte sich um ein an einer Kurve des langsam fliessenden Flusses durch Menschen plattgetretene Badestelle. Nicht besonders schön. Da das Wasser der Flüsse im Amazonas nicht hell sonder dunkel und trüb ist, verführt das mich verwöhntes Kleinstadtkind nicht so sehr zum Baden. Die anderen genossen es.
Tyran meinte der Schlamm hätte eine gute Wirkung auf die Haut und so lies ich mir das Gesicht mit Schlamm einreiben und lief dort etwas im Schatten herum. Gegen 12 uhr machte ich mich zurück zum Hostel, wusch mein Gesicht sauber und wartete auf den Bus zum Flughafen.
Der Flughafen ist super klein. Mit mehr als Souveniers kaufen, nen Kaffeetrinken und aufs Klo gehen kann man dort seine Wartzeit nicht vertreiben. Nach der Securitykontrolle hiess es warten. Wir flogen mit einer halben Stunde Verspätung los. Ich hatte etwas bammel bzgl meines Anschlusses in Bogota, aber hat alles geklappt. Die Flugzeuge von Avianca haben sogar Entertainment. Ihr kommt nie drauf, man kann da sogar Spiele spielen wie zum Beispiel … Tetris! AHHH! Das habe ich das letzte Mal gespielt als ich 14 war. Ich erwähne nicht, dass ich gleich mal den Highscore geknackt habe *hüstel*.
Die zwei Flüge waren übrigens meine bisher schlimmsten. Also für jemand normalen sicher auch nicht schlimm, für mich schon, bei beiden Flügen gab es, zum Glück nur kurzzeitig, heftige Schütteleien. Also ich musste jeweils laut aufquarken und hatte wirklich Schiss. Fliegen ist und bleibt nicht meine Lieblingsbeschäftigung.
Anders als in Brasilia stieg ich nicht mitten am Anschlussgate aus, sondern irgendwo. Ich fragte mich also wieder durch, stieg in einen Bus (natürlich ohne Aufschrift) und landete dann nach hoch und runter, fragen hier, gucken da am Anschlussgate.
Nach dem zweiten halben Herzinfarkt im Flieger landete ich in Cartagena. Mit dem unwohlen Gefühl ein Taxi nehmen zu müssen, welches mich gegebenfalls ausraubt oder schlimmstenfalls express entführt, aber nix, es gab eine offizielle Taxiticketstelle. Hier sagt man der netten Dame hinter Glas wo man hin möchte und erhält eine Art Kassenbon und zeigt diesen dem Fahrer. Darauf steht auch der Preis, also wird man auch nicht wie in Rom abgezockt. Die Fahrer sind zudem autorisiert und somit sicher.
Ich hatte kein Zimmer reserviert und hatte nur zwei Adressen herausgesucht. Beide Hostels waren restlos ausgebucht. F***.. Aber wie immer ist fragen der Schlüssel zum Ziel. Also fragte ich im zweiten Hostel ob sie nicht eins kenne wo ich hin könnte und sie schickte mich nur um die Ecke. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Cartagena das Hostelmekka schlecht hin ist. Das Hostel war gut: Sauber, dicke Matratzen und schon wieder ein 8 Bettzimmer für mich allein. Wenn man allein in einem Zimmer ist denkt man, ok warum bin ich hier allein? Kakalaken? Zu teuer? Bauarbeiten ? Aber nix dergleichen, alle anderen Zimmer waren nur schon voll.
Es gibt auch hier eine Gemeinschaftsküche und einen Innenhof zum draussen sitzen und quatschen. Es war zwar schon 21 uhr, aber ich wollte noch die Gegend erkunden und nicht im Zimmer Zeit verschwenden.
Mein erster Eindruck war super! Alles voll schick, kolonialstil mit Holzbalkons und Blumen und gaanz vielen Backbackern. Ich schlenderte voller guter Laune durch die Gassen und starrte und staunte die Häuserfadaden entlang. Mega gemütliche Restaurants, Hostels die aussehen wie 4Sterne Hostels, Bars, Kirchen, Plätze. Ich freute mich sehr darauf das Ganze dann am Tag zu sehen.
Was ich gelernt habe:
Die Dinge klären sich immer irgendwie
eine Alternative muss nicht schlechter sein
Ich hab Tetris noch voll drauf

Leticia Nr. 2

Es war herrlich aufzuwachen mit verschiedenen Vögelgesängen und mit Blick auf das Blätterdach von Palmen und Bananen und anderen exotischen Gewächsen. Natürlich gab es auch allerlei Getier, aber man gewöhnte sich daran und lebte einfach nebeneinander. So lag ich im Bett und genoss den Blick. Ich versuchte noch mal das Buch zu lesen, was ich von meinen allerliebsten Leipzigern geschenkt bekommen habe. Ich muss gestehen, ich versteh nur die Hälfte, aber es verbessert mein englisches Vokabular.
So bummelte ich herum und versuchte meine neugekauften Würstchen herunterzuwürgen. Bahh waren die eklig. Ich hab etwas Tomatensosse darauf gemacht…damit ging es einigermaßen. Als ich gerade los wollte kam endlich mal ein weiterer Gast in meine Hütte. Nicht mehr so alleine, dass ist nix auf Dauer. Ich brauch jemanden der mir was erzählt. Sonst ists zu ruhig und so quetschte ich meinen neuen Homemade über Kolumbien aus.
Super und meine Laune stieg gleich um einige Level. Er fuhr gleich mit dem Rad an einen Fluss zum Baden und ich nahm das Projekt SIM-Karte in Angriff. Also raus auf die Straße und auf den Bus warten. Das dauert nie lange. Dieses Mal war der „Bus“ ein superalter umgebauter Van mit niedrigen Sitzen. Es sah eher so aus, dass jemand sein privates Fahrzeug nimmt um sich etwas dazu zu verdienen. Wahrscheinlich wars das auch.
Egal. Nachdem der eine noch sitzende Fahrgast auch ausstieg, hatten der Fahrer und ich eine kleine Verbindung. Ich erwähnte, dass die Leute hier super nett sind und absolut kommunikativ. Das muss man auch sein, sonst findet man nie an sein Ziel. Zwei Busse standen sich gegenüber und der andere Busfahrer schenkte meinem eine Nektarine. Und nach ein paar Minuten, bekam ich die Hälfte davon angeboten. Ist das nicht hamma nett?? Ich war aus dem Häuschen. Das gibts in Dtl nicht. Wir sind und müssen auch immer skeptisch sein. (Oh man ich rede schon wie die Omis mit dem Kissen unter den Armen am Fenstersims.) Schade, dass wir aufgrund von Angst vor fremden Menschen, vergessen haben nett zueinander zu sein. Wir konnten uns nicht verbal unterhalten, aber mit den Augen und Gebärdensprache klappte es irgendwie, besonders als fast ein Motorradfahrer in uns hineingefahren wäre.
Im Zentrum von Leticia angekommen verabschiedeten wir uns mehrfach voneinander und winkten uns. 😉 Nett, nett,nett,nett,nett.
Ich steuerte ein bisschen durch die Strassen, machte hier ein Bild und da ein Bild und ging dann in dieses „Internetcafe“. Hahah jetzt erklär mal den netten Damen, die kein Wort englisch sprechen, dass du eine Sim-Karte möchtest. Von Bryan oder Ryan meinem neuen Mitbewohner erfuhr ich, dass das in Kolumbien ohne Identity geht. Also los: „Ähm quisiera un trajeta de Mobilefone…ähm Sim de la claro“ (Claro ist der Anbieter). Fragende Gesichter! Ich holte daraufhin mein Handy aus der Tasche, und zeigte dahin wo die Simkarte sitzt. „Ahhhh … Si…bla bla bla … auf spanisch…cinco mill?“ Ich: „Si“. Stolz wie bolle setzte ich die Karte ein und ging aus dem Laden. Ich wollte gleich mit Philipp schreiben und nach vier Tagen ohne Internet endlich wieder was lesen. Da ich dieses mal nicht auf meinen Kaffee verzichten wollte, setzte ich mich gemütlich in ein Cafe und bestellte einen Kaffee OHNE Zucker. Da die Nachrichten nicht verschickt werden konnten, zeigte ich hilfesuchend der jungen Kellnerin mein Telefon und zuckte mit den Schultern. Sie erklärte mir nach einigen hin und her geklicke und Nummern getippe, dass ich die Sim ja auch aufladen muss. Ähmm ja.. ich Schlaukopf hätte da ja auch selbst drauf kommen können. Isse aber nicht. Also bat ich sie mir aufzuschreiben, dass ich es aufgeladen haben möchte. Also stapfte ich wieder zurück in den Laden mit einem dicken Lächeln im Gesicht was schon von Weitem rief: „Da bin ich wieder“. Ich zeigte stolz meine Zettel und sie fragte wieder wie viel und ich gab die Antwort und daaaannn funktionierte es! Jippiii. Das tolle ist bei Claro, dass diese nicht nur die beste Netzabdeckung haben, sondern dass Whatsapp kostenlos ist. Los gings!
Ich fuhr zurück und da mein Telefon auf einmal zwei Stunden später anzeigte war ich etwas verwirrt. Ich traf dann jemanden auf dem Weg innerhalb der Lodge: Tyran. Tyran ist Biologin, genauer gesagt Ornithologin aus Bogota. Aus „wie spät ist es“ wurde ein eineinhalb Stunden Gespräch. Sie erzählte von Kolumbien und gab mir Reisetipps und ich konnte sie alles Fragen. Da sie zeitweise in Amerika gelebt hatte sprach sie perfekt englisch. Super war das, nach drei Tagen mal wieder richtig mit jemandem sprechen. Auch ob ich Feilschen muss, wass eine Taxifahrt kosten darf, was eine Papaya auf dem Markt kosten darf… wo und ob ich aufpassen muss. Gegen 18 Uhr rieb ich mich erneut von oben bis unten mit Rebellent ein und besprühte wie wild meine Sachen. Ich zog lange Kleidung, schlüpfte in die geliehenen Gummistiefel und wartete erneut auf meine Abholung. Mitlerweile traf ich ein Pärchen, was auf einer Bank Gras rauchte und lachte. Es stellte sich heraus, dass diese auch bei mir wohnen werden und wir machten uns bekannt. Nach ein paar Minuten kam Andres der Besitzer der Lodge bei dem ich die Tour gebucht hatte und teilte mir mit, dass auch heute leider die Tour nicht stattfindet, weil der Guide betrunken sei. Welcome to Columbia!!!
Ich war traurig. War das doch meine letzte Chance im Amazonas noch eine richtige Nachttour zu machen und andere Tiere zu sehen. Tja es sollte nicht sein. Stattdessen wurde aus dem Abend ein sehr nettes Beisammensein. Es wurden von den Einheimischen von ggü ein paar Bier gekauft und an der Strasse sitzend getrunken und geraucht. Kolumbianisches Bier ist im übrigen ganz gut.
Das ist im übrigen äusserst skurril. Die Leute von gegenüber betreiben kleine Minimärkte, bars und Restaurant oder alles in einem. Die Musik der Bars ist ohrenbetäubend laut, dort kann man nichts trinken, wenn man sich unterhalten und nicht den Verstand verlieren will. Des Weiteren liegen sie direkt nebeneinander und sind offen, also draussen. Die Musik übertönt sich also gegenseitig und niemand sitzt da oder nur ein oder zwei Personen. Also von weiter weg denkt man da geht voll die Party, um dann festzustellen, dass da Totentanz ist. Die Musik ist zum anderen auch nicht besonders gut (Hätte nie gedacht dass es unsere Volksmusik auch auf Kolumbianisch gibt.)
Gegen 24uhr gings in die Falle.

Highlight:
Der netteste Busfahrer meines Lebens
Sehr netter Austausch mit Tyran
Blauer leuchtender Schmetterling
Tour abgesagt weil „The guide is drunken“

Leticia

Irgendwie hätte ich mir doch noch andere Gäste in meiner Omshanti Jungle Lodge gewünscht. Die Lodge liegt so weit abseits, dass sich scheinbar kein Backpacker hierher verirrt. Da ich grösster Schussel auf der Welt meine frisch gekauften Würstchen doch liegen lassen habe, musste ich zum Frühstück trocken Brot essen. Hier war leider das Frühstück nicht inbegriffen und es wurde auch keines gereicht. Aber ich musste ja nicht verhungern. Eigentlich wollte ich mir in der Stadt noch einen Kaffee holen, hab ich dann aber ganz vergessen. Ich ging zu Enrique der mir gestern Einlass gewährte und bestellte eine Nachttour zum Tiere gucken.
Im übrigen vergesst Manaus…hier ist es super feucht und warm. Ich schwitze die ganze Zeit und leider gibt keinen Fan in der Hütte. Gegen halb 9 fuhr ich in die Stadt. Ich wollte heute meine Aus- und Ausreiseformalitäten klären. Ich wartete nur sehr kurz an der Strasse und schon kam der Bus. Ich stieg ein, bezahlte und … der Fahrer und sein Kompagnon stiegen aus…ähm hallooooo? Direkt gegenüber sind Restaurants, und ich dachte die gehen erstmal was essen, aber nein, der Bus fährt nicht nach Fahrplan, sondern wenn genug Leute drin sitzen. Ahhh! Also saß ich und wartete und stellt so nebenbeifest, dass man erst am Ende bezahlt. Ok, gecheckt. Es dauerte auch gar nicht lange, da füllte sich der Kleinbus und es ging los.
In Leticia angekommen suchte ich die Hauptstraße, die Leticia mit Tabatinga verbindet und lief und lief und lief…es dauerte sehr lange und wurde immer wärmer. Mist Sonnencreme vergessen. Irgendwann kam ich dann an der Policia Federal an um den offiziell Brasilien hinter mich zu lassen.
Wie immer war der Policeman sehr nett und gab mir meinen Stempel. Nun musste ich zurück nach Leticia um mir den Einreisestempel zu besorgen. Dafür nahm ich dann wieder ein Motortaxi, es war einfach zu unschön und heiss um zu laufen. Auch im Micrationsbüro lief alles glatt. Er fragte mich wann und wohin ich weiter reisen will und nach ein bisschen hin und her hatten wir das auch. Zum Glück brauchte ich kein Ausreiseticket. Offiziell in Kolumbien angekommen!
Wow wenn ich das so lese, kann ich es nicht glauben. Hat man doch immer so Schreckensnachrichten im Hinterkopf, wenn man Kolumbien hört. Aber lt Lonly Planet ist es hier sicherer als in Brasilien und dort habe ich mich sehr sicher gefühlt.
Inzwischen habe ich auch meine letzten Reais unter den Mann gebracht und kaufte noch Würstchen und etwas für die all abendliche Portion Nudeln ein. Gar nicht nicht so einfach. Ersteinmal herausfinden wie man in Kolumbien einkauft und was das so kostet. Die Währung ist nämlich in Tausendern. Also eine Dose Würstchen macht 5200Peso sind ungefähr 1€.
Ich kaufte noch etwas Obst und ass dann eine Kleinigkeit. Für einen frischen Maracujasaft und ein Toast Hawaii zahlte ich 6.500Peso. Interessant ist, dass die Ananas in Zimt eingelegt wurden. War ganz gut, aber ich steh auch auf Zimt. Dort traf ich dann auch mal Menschen wie mich…und zur Abwechslung keine Holländer. Dann noch etwas Wasser besorgt und ab zu Lodge. In der Stadt ist es im übrigen nicht ganz so schwühl wie in der Lodge, die wirklich im Wald steht.
Hier nochmal duschen und die Papaya futtern. Dann versuchte ich hier ein bisschen rumzulaufen und die Gegend zu erkunden. Ein dickes Spinnennetz brachte mich nach 10min zur Umkehr.;) So fest war ich dann auch nicht. Wer weiss ob die nicht giftig ist. Also beschloss ich feige zurück zu gehen und legte ich mich etwas aufs Ohr. Sollte es ja um 19 uhr zur Tour gehen.
Leider wartet ich vergeblich. Irgendwann um acht Uhr ging ich zu Andres und fragte ob sie mich denn noch abholen und er meinte, er wisse auch nicht was los sei und dann morgen. Nagut, dann trottete ich wieder in mein Häuschen und kochte mir ein paar Nudeln, lass noch etwas und ging schlafen.

Highlight:
Ein anderes Stück Amazonas zu sehen
Übernachten in einer richtigen Dschungellodge
Dicke fette Maden auf dem Markt gesehen, die hab ich mich nicht getraut zu essen 😉

36h auf dem Rio Solimões

Früh um 4:20uhr Weckerklingeln. Ich konnte nicht richtig schlafen, weil ich die ganze Zeit das Gefühl hatte der Wecker klingelt vll nicht. Da ich in letzter Zeit ungwöhnlich viele Dinge liegen gelassen habe und auch auf mysteriöse Weise Sachen verschwunden sind, vertraue ich mir aktuell selbst nicht mehr so ganz. Deshalb auch ständig das ungute Gefühl du hast evtl den Wecker nicht richtig gestellt … wäre nicht das erste mal gewesen. Nun ja, lange Rede kurzer Sinn…ich war wach und nahm meine Sachen und stieg ins mir zu schnell dagewesene Taxi…war ich doch kurz davor genüsslich in ein Papayastück zu beissen…damn…so blieb ich ohne Essen.
Am Pier angekommen, waren schon ein paar Leute da, 1h vor Abfahrt sollte man da sein. Als anständige Vertreterin meines Heimatlandes war ich natürlich 5min selbst davor da. Ich muss mir das abgewöhnen ;). Kurz nach fünf ging es damit los, dass das Gepäck gewogen und die Tickets überprüft wurden. Grund alles über 15Kilo musste extra bezahlt werden (1,20€ pro Kilo). Ich war mir sicher, dass ich etwas bezahlen muss, da der grosse Rucksack beim letzten Wiegen 14,35kg hatte und der Kleine auch gezählt wird. Ich hatte natürlich noch reichlich Wasser dabei, weil nicht ganz klar war ob man welches bekommt. Ich wartete bis die meisten ihre Koffer abgegeben hatten und stellte mich dann an. Erstaunlich war, dass nicht alle Koffer gewogen wurden und manche Leute alles auflegen mussten. Vermutlich kann der junge Mann allein beim Anheben bemerken, ob die 15kg überschritten werden. Vielleicht lag es daran, dass ich mit als letztes dran war, aber er wog meine Sachen gar nicht erst. So war ich fein raus und konnte mein Wasser, was ich vorher zur Seite gestellt hatte wieder einpacken. (Ganz schön pingelig. Aber ehrlich gesagt wird man das schnell, wenn man weiss man hat nur begrenztes Budged und Brasilien hat mein eigentlich geplantes Buget sehr gesprengt.)

Ich hatte einen ganz wundervollen Platz (Danke Jose). Zweite Reihe vorn und am Fenster. Neben mir saß eine gleichaltrige Brasilianerin, die sehr interessiert an mir war aber als der Übersetzer aufgrund des fehlenden Internets ausfiel, war die Kommunikation nahezu vorbei. Ausser lächeln und sich gegenseitig etwas Essen anzubieten war nicht mehr drin. Da sie schlecht auf die Fahrt mit Klimaanlage vorbereitet war, liess ich sie unter meinen Schlafsack kriechen. Sie liebte ihn so sehr, dass ich am Ende dachte sie will ihn behalten ;).

Das Boot hatte 88 Sitzplätze und bestand aus einem Innen- und Aussenbereich. Ganz vorn war der Kapitän (dem man jederzeit über die Schulter schauen konnte) und hinten waren die Toiletten, die Küche und ein kleiner Snackladen. Draussen in der Raucherlounge war es ganz nett aber das Motorengeräusch war unerträglich. Hier waren auch überdachte Sitzbänke und es blieben ein paar Leute auch die ganze Zeit dort. Ich vermute stark, dass diese einen geringeren Preis zahlen und sie irgendwie durch Kontakte mitkonnten. Mir tat das junge Pärchen, das offensichtlich bald Eltern wurde doch etwas leid. Es war dort laut, unbequem und natürlich schwülwarm, aber erträglich. Die günstige Alternative zu dem Speedboot wäre das normale Schiff gewesen, welches schlappe 6Tage für diese Strecke gebraucht hätte.

Ich hatte zwei Überraschungsmomente auf dem Boot. Zum einen war das Essen super gut. Es gab Gulasch, Reis, Nudeln und Salat. Gereicht wird wie immer irgendein Softdrink. Der Gulasch hätte es dem Restaurant stammen können oder von Philipp ;). Die Nudeln und der Reis auch bissfest und alles gut abgeschmeckt. Der Koch muss das Essen für knapp 100Leute in einer Küche zubereiten die wirklich ungelogen 1m2 misst. Da passt nur eine Person rein und er kann sich da wirklich nur auf der Stelle drehen und dann zaubert er sowas…und das mittags und abends….boah!!
Die zweite Überraschung war leider sehr negativ. Alles wird hier in Plastik serviert, ausser das Besteck. Man bekommt immer zwei Becher für Kaffee und einen für Etwas zum Trinken. Die Kippenstummel sowie die Plastikbecher werden nach Leeren von den Passagieren dort wo es offen ist einfach wie selbstverständlich über Board geworfen. Ich konnte mir ein aufrichtiges lautes „das darf doch nicht wahr sein“ nicht verkneifen. Ich war echt geschockt mit welchem Selbstverständnis das geschah und keiner ausser mir das irgendwie störrend empfand. Das konnte ich mir nicht ansehen und bin wieder auf meinem Platz gegangen. Hier ist Umweltbewusstsein wirklich noch nicht angekommen.

Es ist echt schön am Regenwald vorbei zu shippern, grüne Landschaft, vorbei an Bananenplantagen, kleinen Dörfern mit Stelzenhäusern, überfluteten Bäumen und hohen Bäumen und Dickicht vorbei. Toll!
Während der Tour liefen immer die neuesten Kinofilme. Sehr gut war, dass diese stumm liefen mit portugiesischem Untertitel. So nervte nix lautes und man konnte zusehen, wenn man wollte und schlafen ohne von schiesswütigen Protagonisten geweckt zu werden. Leider waren die Sitze ganz normale Statische und nicht wie im Bus, wo man die Möglichkeit hatte sie stark neigen zu können. Dennoch hatte ich etwas Glück und gegen gefühlt 4uhr morgens hatte ich die zwei Sitzplätze neben mir auch noch für mich allein und konnte liegend schlafen.

Gegen 8uhr wurde das Frühstück serviert: getoastetes Brötchen mit Käse und Wurst, Zucker mit Milchkaffee und das berühmte Stück Kuchen. Zweimal wurden wir durch die Polizei kontrolliert. Sie waren freundlich zu mir. Er fande zunächst den Einreisestempel nicht und bat mich suchen helfen. Jeweils waren sie zu allen freundlich und bedankten sich. Sie kontrollierten alle und überprüften das Gepäck. Die Crew strampelte innerlich etwas, hatten sie doch einen Zeitplan einzuhalten. Dazu muss ich kurz sagen, dass man Unpünktlichkeit den Brasilianern nicht nachsagen kann. Fast immer sind Busse und Boot nahezu pktl abgefahren und angekommen. Ganz 100%ig geht das auch nicht, weil wie hier mit der Kontrolle oder Menschen, die mehr Gepäck dahaben oder was vergessen oder oder…den Zeitplan immer etwas verschieben aber dann wirklich nur um wenige Minuten.

Kurz vor 19uhr landeten wir in Tabatinga. Dort wurde es langsam dunkel und ich hatte etwas skrupel ein Taxi zu nehmen. Aber so wirklich blieb mir nicht viel übrig. Mein Plan war mit dem Taxi erst zum Flughafen zu fahren dort meine restlichen Reais zu tauschen und dann zur Unterkunft zu fahren. Zudem liegt der Flughafen auf dem Weg zum Hostel. Ich fälschlicherweise etwas, alle wollten 30Reais zum Flughafen. Ich hatte nur noch 50 und zwei 10er in der Tasche und wollte keine 30bezahlen. Also sagte ich ich hab nur 20 und einer nahm mich dann dennoch mit. Er fragte mich was ich denn da wolle, gehen doch jetzt keine Flüge. Ich sagte ihm dass ich nur Geld tauschen will und er sagte, dass es dort kein Tauschbüro gibt. Ich dachte er lügt, da er auf der Hälfte der Strecke an einem Oficine de Campio anhielt und die ganzen 20Reais dafür wollte. Also stritten wir kurz. Ich wollte ihm nur 10 geben, weils ja nur die Hälfte an Strecke war. Er fuhr mich dann zum Flughafen und hatte leider recht. Da gabs nix. Noch nicht mal einen Geldautomaten. Ok zum Glück gibts ja immer super nette Leute. Also sprech ich jemanden an wie ich am günstigsten zur Bank und dann ins Hostel komme. Er sagte mir ich solle ein Motorradtaxi nehmen. Ich zeigte skeptisch auf mein Gepäck … nach dem Motto: mit deeem Gepäck? Ja ja das ist kein Problem, also rief er mir eines und ich bedankte mich und wartete vor der Halle. Er kam dann sogar extra noch raus um dem Fahrer der natürlich kein englisch spricht zu sagen was ich will.

So fuhr er mich erst zur Bank, an dem ich zum Glück beim dritten Versuch auch Geld bekam und er fuhr kurz tanken. Ok dann gings los. Wow das war ein kleines Abenteuer, da das Hostel wirklich ausserhalb der Stadt im Dschungel liegt fuhren wir auch eine Weile. Ich mit dem riesigen Rucksack klammerte mich an ihm fest. Ich glaube man hält sich normalerweise nicht am Fahrer fest, mir wars egal wollte ich nicht runterfallen. Und er hat sich nicht beschwert ;).
Irgendwann kamen wir an und alles war dunkel…auch die Rezeption. Eehhh haallooo??? Da sieht man nix. Ein kleiner Holzweg führte durchs Gedicht. Ich lass an der Tür, dass ich bis zum letzten Haus musste. Also Lichtapp aktiviert und auf dem Holzweg entlang. Da war dann auch jemand. Ich war der einzige Gast! Somit hatte ich eine sechser Hütte für mich allein. Das war wirklich eine Dschungellodge! Mitten im Grünen und um mich herum zirbt und quarkt es mehr als beim Schlafen im Dschungel. Küche , eigenes Bad alles da. Ich hätte zwar schon gern Gesellschaft gehabt…aber gut.
Ich kochte mir schnell ein Fertiggericht und legte mich unter mein Moskitonetz. Hier fühlte ich mich auch vor Raupen und anderen komischen Insekten sicher, die hier sicher irgendwo rumschwirren. Die Hütte hatte nämlich ebenfalls offene Wände, heisst zwischen mir und dem Getier da draussen lag nur ein dünnes Fliegengitter.
Hier ist es auch wirklich feucht und man hat das Gefühl in einem Regenwaldgebiet zu sein. Ich hoffe auf eine ruhige Nacht und freu mich morgen auf den Blick wo mein Hostel nun liegt.

Highlight:
Brasilianische Polizeikontrolle erlebt
Motortaxi gefahren mit riesig Gepäck
Bissl unheimlich allein mit Tausenden von Kleingetier geschlafen

Manaus die letzte

Ich hatte nichts gross zu tun heute, also verbrachte ich viel Zeit beim Frühstücken und chattet mit Deutschland. Am Nachmittag fuhr ich an die Praia de Porta Negra. Das ist ein Sandstrand am Rio Negro bei dem die Basler zwei Tage ihres Aufenthalts verbrachten. Also dachte ich da ist es vll nett und man sollte das mal sehen.

Öhhhmmm ja. Schön und nett liegt ja immer im Auge des Betrachters. Ich persönlich habe dort 10min verbracht. Es handelt sich um einen vglw schmalen hellen Sandstrand bei dem man vll 5m weit ins Wasser kann. Also schwimmen fällt aus. Dahinter lagen nämlich Militärschiffe. Heisst man liegt am Strand und starrt auf Kriegsschiffe…ist irgendwie nicht so idyllisch (meine persönliche Meinung). Des Weiteren wurde hier für die Übertragung der Olympischen Spiele eine grosse Leinwand aufgestellt, bei der aber niemand da war. Ich hab es auch nur mitbekommen, weil ich scheinbar Hilfesuchend drein geschaut habe und mich einer aus dem Orgateam angesprochen hat. Also wurde ich mit Infos versorgt und alle meine Fragen beantwortet. Die sind einfach nett die Brasilianer. Ich war irgendwie auf den 5.August eingestellt, doch die Spiele müssten am 3. angefangen haben. Im Hostel haben wir das Frauenfussballspiel Deutschland: Simbawe gesehen, wobei Deutschland die Mädels mit 5:1 vom Platz fegten.:) Im übrigen konnte man vor Ort in Manaus Tickets für 20€ bekommen. Ich hätte mich einer Truppe von Backpackern zum Spiel angeschlossen nur ging mein Boot ja morgen früh. Aber traurig war ich deshalb nicht, wollte ich doch endlich weiter.

Die letzten Orgasachen versuchte ich noch zu erledigen bevor es mehrere Tage kein Internet gab und ich musste meine Sachen entsprechend packen.

Auf Schuhe wartend

Suzanna und ich verabschiedeten uns nach dem Frühstück. Ohne sie war alles irgendwie doof und ich malte mir die ganze Zeit aus was ich mache wenn meine Schuhe heute nicht kämen. Es fehlte jemand der einen ablenkt. Man gewöhnt sich viel zu schnell wieder an einen vermeidlichen Partner. Wenn man auf einmal wieder einen Bezugspunkt hat, fühlt man sich danach irgendwie wieder allein. Allerdings ist das Gefühl nur sehr kurzlebig. Es hat wirklich einen grossen Vorteil allein: du kannst machen was du willst!!! Du musst auf niemanden Rücksicht nehmen, warten, mitdenken und vorallem nicht dich hetzen lassen. natürliche ist das etwas anderes, wenn man den anderen nicht nur flüchtig kennt. Bis hierhin bin ich super zurecht gekommen. Ich bin sehr gespannt wie das in Kolumbien wird, wenn kaum jemand englisch spricht und ich kein spanisch. Das gute ist, ich kann die Sprache zumindest aussprechen und lesen. Portugiesisch wird anders gesprochen als es die Buchstaben erwarten lassen. Somit wird Tabatinga Tabatschinga und Campo Grande Campo Grandsche ausgesprochen. Da heute mein vorletzter Tag in diesem Land ist, will ichs auch nicht verstehen lernen.
Die niederländische Familie berichtete, dass ihre eine Tochter in Antigua (Guatemala) in einem sechs wöchigen privat Sprachkurs sehr gut spanisch gelernt hätte. Irgendwie will ich das auch!! Ist natürlich ein Zeit- und Kostenfaktor.

Der Tag flog irgendwie vorbei. Ich habe ein zwei Sachen für die Arbeit erledigt und war einkaufen und ein bisschen bummeln. Da ich eine neue Sonnenbrille brauchte machte ich mich auf zu einer grossen Shoppingmal. Es gieb hier sehr viel und die Geschäfte hatten europäischen Standard. Der Staff empfohl mir die Marke Chillibeans. Dank Translater konnte ich dem jungen Burschen mitteilen, dass ich nur 100Reais hatte und er gab mir eine die 118Reais kostete. Also hatte ich ein gutes Gefühl gekauft. Ich schlenderte durch den Footcourt und bekam grosse Augen als ich vor einem Sushibuffett stand…oh man sabber!! Leider war es natürlich nicht in meiner Preisklasse, aber es sah super aus. Ganz viele verschiedene Rollen und Fisch und bunt und überhaupt. Ansonsten bestanden die Stände aus Fastfood wie Burger, Pizza und Spaghetti. Aber auch typische Gerichte mit Maniok, Reis und Fisch gab es zu erwerben.

Zurück im Hostel war ich wieder schlecht drauf und wollte auch mit den anderen nicht reden. Zumal es sowieso sehr oft vorkommt, dass keiner redet und alle auf ihr Smartphone starren. Ich kann es irgendwie verstehen, zum einen will man Mails beantworten, mit Familie und Freunden Kontakt halten und natürlich der hohe organisatorische Faktor. Wie komm ich zum Boot, wo ist die Einreisebehörde, welches Hostel, wo liegt es, wie komm ich da hin ..etc etc.
Da es nach Deutschland bisher 6Stunden Zeitverschiebung gibt, ist der Abend oft frei für Orgakram und natürlich fürs Blogschreiben. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich es so durchziehe, aber es gibt immer Wartezeiten im Bus oder Boot und kurz vorm ins Bett gehen braucht man auch immer etwas zum runterkommen.

Und sage und schreibe um 20:20uhr bekam ich meine Schuhe samt Stinkesocken wieder….Jipiii. Ich war glücklich!

Highlights:
Brasilianische Shoppingmal
Wie glücklich doch Schuhe machen können

Die (hoffentlich) schlechteste Tour

Irgendwie hab ich mich von Suzanna mitreisen lassen und hab meine guten Vorsätze vergessen und so kam es nun dass wir einen vergleichsweise teuren und langweiligen Ausflug machten. In der Nähe von Manaus gibt es ein Reservat mit Wasserfällen, in dem man ganz toll wandern kann. Genau das wollten wir. Unser geschichtenerzählender Guide meinte, dass er nach unserer Truppe am Montag eine Tour zu den besagten Wasserfällen und Caves hätte. Da er uns durch seine Erzählungen glauben lies, dass man dort zu Fuß alles abläuft und er ein sehr naturverbundener Mensch zu sein schien, kam Suzanna auf die Idee ihn zu begleiten. Sie hatte einen deutschen Backpacker getroffen, der ihr von der Region vorgeschwärmt hat und wollte sowieso dorthin…also warum nicht mit ihm.
So kam es, dass wir auf seine Aussagen vertrauten und nicht noch einmal im Büro der Agentur genauer nachfragten…grosser Fehler! Es stellte sich heraus, dass unser Guide die Tour zum einen gar nicht machte … er lag zu Hause und ruhte sich aus und zum anderen handelte es sich bei der Tour um eine Alte-dicke-Leute-Veranstaltung bei der man die ganze Zeit im Van zu drei kleinen Wasserfällen geschippert wird um in zweien Baden zu gehen. Ich wollte aber gar nicht baden gehen, ich wollte wandern und Tiere entdecken. 🙁
Naja, ich wollte eigentlich unbedingt den Teil meines Geldes zurück. Als ich aber im Büro der Agentur ankam und meine Schuhe vergessen wurden und man so tat als höre man das zum ersten Mal war ich so sauer, dass der Gedanke an die misslungene Tour schnell verflog.
Allerding muss ich sagen, dass Jose alles möglich gemacht und rumtelefoniert hat um meine Schuhe zu organisieren. Zudem hatte er mir ein Bootticket nach Tabatinga besorgt, was im übrigen nicht mehr gekostet hat als am Schalter, was er noch im selben Moment stornieren und in ein neues umtauschen musste. Er war wirklich sehr bemüht, und hat die ständig sich versichernde Deutsche immer freundlich und zuvorkommend behandelt und alle Fragen beantwortet.
Naja ich war ehrlich gesagt an diesem Abend ziemlich gefrustet. Erst diese besch… Tour und dann musste ich zwei Tage länger in Manaus verbringen. Suzanna ging es nicht viel anders, sie wollte zurück in den Amazonas und buchte erneut eine Tour mit ähnlichen Aktivitäten wie wir sie bereits hatten nur bei einem anderen Veranstalter.

Zumindest hatten wir einen sehr schönen anschliessenden Abend. Wir gingen zusammen zuerst in eine der vielen vielen Saftbars und bestellten einen unglaublich leckeren Fruchtsalat mit special Creme und teilten uns wie zwei arme Kirchenmäuse ein Bier und eine riesige Portion Pommes und redeten uns den Frust von der Seele.

Was habe ich gelernt? NEIN: Was muss ich noch lernen:
Versuch das beste aus der Situation zu machen
Reg dich nicht auf
Vergiss die Regeln nicht um schlechte Touren zu vermeiden
Verhandle besser

4. Tag Amazonas

Heute sollten wir den Sonnenaufgang erleben, dass bedeutete 5:00uhr aufstehen und mit dem Boot an eine bestimmte Stelle fahren. …Joah war nicht so schlecht, aber Philipp hatte mir erst kürzlich einen schöneren zwar Sonnenuntergang geschickt und das aus Hohen Schwarfs. Es lässt sich also zusammenfassen in… Sonnenunter- und aufgänge sind überall gleich schön möglich.
Danach gabs Frühstück und noch einmal laufen durch den Wald. Allerdings hiess das für uns nur ein anderes Gebiet aber gleiches Programm. Diesmal ohne Spinnen. Ausser das ich hier meine Sonnenbrille verlor gibts nichts zu berichten.
Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück nach Manaus. Leider habe ich mich wie sich hinterher herausstellte unnötig hetzen lassen, sodass ich meine Treckingschuhe im Camp lies. Könnte mich Ohrfeigen dafür, dass ich nicht direkt zurück gefahren bin!! Hab noch überlegt aber mir wurde versichert ich hab sie am nächsten Tag. Tja leider wurde daraus nichts.
Wir verbrachten den Rest des Tages damit Geld zu besorgen, weil wir noch einen Ausflug zu den in Manaus liegenden Wasserfällen unternehmen wollten. Abends waren wir zusammen Pizza essen in einem am Theater liegenden Restaurant. HT super spass gemacht, da wir uns wirklich gut verstehen. Im Restaurant haben wir unsere niederländische Familie wieder getroffen, die einen Tag zuvor abgereist war und zwei die mit uns abgereist waren (stammend aus den USA). So quatschten wir noch eine ganze Weile und lagen 23 uhr in den Betten.

Was habe ich gelernt?
– nerve so oft wie möglich
– lass dich nicht hetzen
– Halte deinen Kram noch besser zusammen und merke dir was du wo hingetan hast
– Lasse nichts nachts offen liegen.
– Was du gleich erledigen kannst, erledige!

Highlight:
riesigem Baum gesehen
Essengehen mit Suzanna

3. Tag Amazonas

Wie immer um 8 Uhr war antreten, dieses Mal zur Tiersichtungstour. Das war ganz schön. Wir fuhren mit dem Boot durch ganz viele enge überflutete Gebiete und sahen viele kleine Affen. Leider ist der Name der kleinen aktiven Tiere direkt nach Bekanntgabe durch mein Hirnsieb gerasselt. Wir sahen jede Menge unterschiedliche Vögel und einen supergrossen blauschimmernden Schmetterling. Neben diesen war noch das Highlight, dass wir eine andere Sorte des Tukans sahen….jippiii. Meine Bootsgesellen waren auch ganz neidisch, weil ich ein so schönes Bild gemacht habe. Ich gebe zu ich liebe meinen neuen Fotoapparat, auch wenns nur die Nr 2 ist (Insider).

Am Nachmittag sollten wir Kanufahren. Alle meinten das sei das beste, weil kein Motorengeräusch, schöne Stille und weil man ein kleineres Boot hat und somit eine bessere Chance auf Tiersichtung. Wir hatten das unheimliche Glück, dass es einen Mangel an Guides gab und unserer das Programm nicht mit uns machte und stattdessen einen Nichtguide hatten der weder das Boot lenken konnte noch sich im Gebiet auskannte. So schipperten wir auf einem Seestück im Zickzack hin und her. Irgendwann hatten wir und das Pärchen aus Bayern keine Lust mehr und wir fuhren nach 1h zurück. Schade!

Da es kein Programm mehr für uns am Nachmittag gab, machten Suzanna und ich uns auf dem Weg und erkundeten das anliegende Gebiet. Wir fanden einen kleinen Weg, der entlang der umliegenden Hütten in den Wald führte. Echt cool war, daß einer der im Camp lebenden Hunde uns folgte und den Weg und das Gebiet zu kennen schien, so dass zumindest ich mich irgendwie sicher fühlte. Da es schon halb sechs war und somit nur noch 30min bis zum Sonnenuntergang, gingen wir nur ein kleines Stück in den Wald. Das hatte sich bereits gelohnt, denn als es kächtste und wir ein Aara Pärchen im Baum sitzen sahen waren wir beide happy. Suzanna hatte sich so sehr gewünscht Aaras zu sehen und da waren sie. Im Amazonas nicht so einfach wie im Pantanal. Das war echt schön noch mal auf eigene Faust loszugehen und was zu entdecken.

Nach dem Abendbrot noch kurz gesessen und schon war wieder ein Tag vorbei.

Highlights:
Zweite Art Tukan
Affen